Gebetsaufruf Stiftskirche Neustadt

Die Mord- und Gewalttaten, die sich in diesen Wochen in Syrien und dem Irak abspielen, sind wohl als eine der umfangreichsten und gewalttätigsten Verfolgung von Christen in der Geschichte der Kirche anzusehen, die ersten zweieinhalb Jahrhunderte im Römischen Reich inbegriffen.
Wir wollen daher für unsere verfolgten Glaubensbrüder beten und bitten, dass unser Herr Jesus Christus ihnen in ihrer Not beistehe, Sie aus der Not befreie und die Unterdrücker zurückgedrängt werden.

Wir halten daher vor der Sonntagsmesse am kommenden Sonntag, dem

24.August 2014 um

9:15 UHR

Anbetung vor dem eucharistischen Herrn Jesus Christus.

St. Ägidius

Stiftskirche Neustadt

Flyer zum download

Abbildung oben:„Nun“, arabisches Buchstabe „N“ steht als Abkürzung für das Wort Nazarener. Mit diesem Zeichen beschmieren die Islam- Terrorbanden die Häuser der Christen im Irak um den nachfolgenden Mördern den Weg zu weisen!

Gebetsaufruf der verfolgten Christen im Irak

Ein befreundeter indischer Bischof übersandte uns am 9. August 2014 das nachfolgende, eindrucksvolle Bild und bittet um unser Gebet für die Christen im Irak:

Lord,
The plight of our country
is deep and the suffering of Christians
is severe and frightening.
Therefore, we ask you Lord
to spare our lives, and to grant us patience,
and courage to continue our witness of Christian values
with trust and hope.
Lord, peace is the foundation of life;
Grant us the peace and stability that will enable us
to live with each other without fear and anxiety,
and with dignity and joy.
Glory be to you forever.

 

Patriarch Raphael Louis I Sako Erbischof von Mossul

Weitere Infos

Offner Brief an Bundespräsident Gauck und Kanzerin Merkel

Hexenwahn

Obwohl das Thema Hexenprozesse in Europa seit gut 300 Jahren Geschichte ist, streuen so ab und an die Populärmedien das Thema Hexenverfolgung gerne in die Wissenschaftssparte ihrer Ausgaben. Zuletzt von mir wahrgenommen am (gedenkwürdigen) 13. Juli 2014 in der Sonntagsausgabe der Rheinpfalz.

Der Artikel war zwar einem Kämpfer gegen den Hexenwahn gewidmet (Johann Weyer); der Autor bediente sich aber auch eines beliebten Klischees zu diesem Thema. Denn gerade bei Themen, die bis heute emotional aufgeladen sind, setzen sich die Geschichtsbilder durch, die das Befinden der Mehrheit bedienen. Ob sie wahr sind, ist dann in der Regel nicht mehr so wichtig.

Dabei beruhen falsche Darstellungen in Medienberichten des Öfteren auf baren Fälschungen. Das Klischee beispielsweise, dessen sich der oben genannte Artikel bedient, könnte mit dem folgenden Satz zusammengefasst werden: „Die (katholische) Kirche hat im Mittelalter Millionen von Frauen in Europa als Hexen verbrannt, bevor die Aufklärung kam und dem Spuk ein Ende bereitete“.
In diesem kurzen Satz stecken nicht weniger als fünf Fehler.

Erster Fehler: Die Zeit

Die meisten Hexenverbrennungen wurden in Europa nicht im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit verübt; also im Zeitraum von 1450 bis 1750 (Höhepunkt 1550–1650). (2)

Zweiter Fehler: Die Opfer

Es waren nicht „8 oder 9 Millionen Opfer“, diese Zahl nennt zuletzt die nicht gerade glaubwürdige nationalsozialistische Propaganda Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Historiker gehen heute von etwa 50.000 Opfer in Europa in einem Zeitrahmen von 350 Jahren aus. Das ist immer noch sehr viel, vergleicht man aber diese Zahl mit der Anzahl der jährlichen Opfer von Christenverfolgungen heute mit etwa 100.000 Opfer (1), dann bekommt die Zahl sofort einen kleineren Stellenwert.

Nur in Deutschland waren die Opfer mehrheitlich Frauen. Ansonsten war das Geschlechterverhältnis eher ausgeglichen. In Estland waren dagegen 60% der Opfer Männer, in Island sogar 90%.

Dritter Fehler: Die Täter

Das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war in der Neuzeit (zur „Tatzeit“) bekanntlich teilweise reformiert. Es ist heute unumstritten, dass die Opferzahlen zwischen protestantischen und katholischen Gebieten des Reichs ungleich verteilt waren – zu Lasten der protestantischen Gebiete. Daher ist es sehr verwunderlich, dass der Hexenterror immerzu der katholischen Kirche zugeschrieben wird.

Im Zusammenhang mit Hexenverbrennungen wird auch immer gerne die Inquisition genannt. Das Interessante darin ist, dass nur an einigen hundert der über drei Millionen Hexenprozesse, die „Heilige Inquisition“ überhaupt beteiligt war. Es haben also überwiegend weltliche Gerichte die Hexenprozesse zu verantworten, nicht das kirchliche Gericht.

Die Inquisition beschäftigte sich nämlich hauptsächlich mit Ketzer, die öffentlich Irrlehren verbreiteten und nicht mit Hexen. Im „Musterländle“ der Glaubensbefragung (=Spanien) gab es keine Hexenverfolgung – Dank der Inquisition und in Rom – dem vermeintlichen Zentrum des Terrors – wurde nie eine Hexe oder ein Zauberer verbrannt.
Die Katholische Kirche hat die Hexenverfolgung niemals offiziell bejaht.

Was ist aber mit dem Hexenhammer, der als Handbuch der Hexenstrafverfolger gilt? – Dazu muss man folgendes wissen: Der Hexenhammer (Malleus Maleficarum) wurde im Jahr 1486 von Heinrich Kramer (Heinrich Institoris) aus Verdrossenheit geschrieben, nachdem er leidenschaftlich Hexen jagte und aufgrund seiner willkürlichen und unrechtmäßigen Vorgehensweise vom Bischof von Brixen [sic!] gefeuert und des Landes verwiesen wurde (2). Der Hexenhammer ist daher als Auswurf eines Frustabbaus und nicht als katholisches Lehrwerk anzusehen – das war er  übrigens auch nie.

Und noch ein Wort zur „Hexenbulle“ (Summis desiderantes affectibus, 1484) von Innozenz VIII. Diese stammt ursprünglich ebenfalls aus der Feder von unserem fleißigen Hexenjäger Kramer und wurde vom Papst bzw. von dessen Schreibbüro lediglich bestätigt. Die Bulle enthielt die Aufforderung verdächtige Personen ernsthaft zu prüfen und bei bestätigendem Ergebnis zurechtzuweisen, zu inhaftieren und zu bestrafen – nicht aber, sie zu verbrennen! Daher hat die Bulle die Hexenverfolgung eher abgemildert als fanatisiert.

Kirchenrechtlich gesehen hat die Hexenbulle zu keiner Zeit das bestehende Recht des Canon episcopi, der Hexenglaube als Einbildung ablehnte, abgelöst. Der Canon episcopi wurde bei der Kirchenrechtsreform im Jahr 1918 zuletzt aufgeführt. Von der Hexenbulle stand nie ein Eintrag im Kirchenrecht.

Also: Die Katholische Kirche war immer gegen die Hexenverfolgung. Aber wie sahen es die Reformatoren?

Martin Luther hat die Hexenverfolgung befürwortet, denn er war überzeugt von der Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und des Schadenzaubers und befürwortete die gerichtliche Verfolgung von Zauberern und Hexen. In einer Predigt vom 6. Mai 1526 sagte er über Hexen und Zauberer: „Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“ (2) Calvin verhielt sich in dieser Sache ähnlich.

In diesem Zusammenhang muss aber auch geltend gemacht werden, dass sowohl auf  katholischer, wie auch auf protestantischer Seite Theologen gegen die Hexenverfolgung gekämpft haben. Namentlich sind dabei Spee und Laymann, sowie auch Johann Weyer und Anton Praetorius zu nennen.

Vierter Fehler: Der Ort

Insgesamt gesehen liegen die meisten Fälle von Hexenverfolgung nicht in Europa, sondern in Afrika vor. (1) Nach wissenschaftlichen Schätzungen (2001) geht man dort von mehreren tausend Opfern jährlich aus, was hierzulande weitläufig unbekannt ist. Es liegt auf der Hand, dass für diese Gewaltexzesse kein christlicher Hintergrund vermutet werden kann.

Fünfter Fehler: Das Ende

Die Gegner des Hexenwahns waren Theologen und Juristen gleich welcher Konfession und man muss ihnen anrechnen, dass die Hexenverfolgung bereits Mitte 17. Jahrhundert deutlich zurück ging; also offenkundig vor der Aufklärung im 18. Jahrhundert.

Im Jahr 1631 erschien das Buch Cautio criminalis („Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse“) von dem bereits oben erwähnten Jesuiten Friedrich Spee. In der damals wegweisenden Schrift gab Spee entgegen der damaligen Rechtsauffassung als erster zu bedenken, dass Folter möglicherweise nicht der Wahrheitsfindung diene. Daraus leitete er die damals kühne Vermutung her, verdächtigte Frauen seien womöglich unschuldig, obwohl sie unter Folter ihre Schuld gestanden hatten. Friedrich von Spee war übrigens katholisch.

Fazit

Wie kommt es aber, dass ein Satz mit fünf Fehlern zum „Basiswissen“ des „aufgeklärten“ Deutschen gehört? Die mittelalterlichen Hexenmärchen sind nicht vom Himmel gefallen, sondern sie sind das Werk eifriger Kirchengegner der Aufklärung und späterer Epochen.

Der französischen Romanautor „Etienne Leon de Lamothe-Langon“ beispielsweise schreibt 1829 in seinem Werk: „Histoire de l’Inquisition en France von Massenprozesse und -hinrichtungen im Zuge der Hexenverfolgung im Frankreich des 14. Jahrhunderts. Diese Lügengeschichten wurden dann von später von weiteren Autoren unkritisch übernommen. Erst im Jahr 1975 wurde von Norman Cohn und Richard Kieckhefer gezeigt, dass diese Beschreibung nicht auf einer gewissenhaften Auswertung der Kirchenarchive der Diözese Toulouse beruhen, sondern  frei erfunden waren. (3)

Es wäre daher wohl an der Zeit, dass nun auch die Medienvertreter die Ergebnisse der Geschichtswissenschaften zur Kenntnis nehmen und deren Inhalte inhaltsgetreu publizieren, um endlich die Tradierung dieser Horrorgeschichten an den Stammtischen zu verbrennen – nein, zu beenden.

Quellen:
1: Richard Schröder, Abschaffung der Religion – Freiburg 2008
2: Wikipedia
3: Jenny Gibbons , http://www.draeconin.com/database/witchhunt.htm

Familien – Rap

 

Kinder machen Eltern arm, deshalb schlagen wir Alarm!

Wer in Deutschland rechnen kann, / schafft sich keine Kinder an.
Denn als Single lebt sich’s fein, / hat sein Geld für sich allein.

Kinder machen Eltern arm, deshalb schlagen wir Alarm!

Kinderkosten, oh wie toll, / machen Steuerkassen voll.
Überall die Mehrwertsteuer, / viel Konsum ist richtig teuer.

Kinder machen Eltern arm, deshalb schlagen wir Alarm!

Vater schuftet, Mutter auch / für den täglichen Verbrauch.
Erst am Abend heißt es dann, / jetzt ist die Familie dran.

Kinder machen Eltern arm, deshalb schlagen wir Alarm!

Und schon lange spricht sich rum, / Kinderwunsch ist ziemlich dumm.
Wer nicht richtig rechnen kann, schafft sich heut noch Kinder an.

Das Ergebnis ist bekannt / überall im Sozi-Land.
Kinderschwund, wohin man sieht, / ist das Ende von dem Lied.

Wer in Deutschland rechnen kann, schafft sich keine Kinder an.

… Habe ich nicht selbst gedichtet, sondern es kommt von hier

30.Mai- Sterbetag von Fernando III. „el Santo“ König von Castilia-Leon

 

Heute vor 752 Jahren verstarb in Sevilla der Hl. Fernando III. König von Kastilien und Leon, Heiliger und Nationalheld in Spanien.

Er eroberte u.a. Sevilla von den Mauren zurück, wo er in der dortigen Kathedrale begraben liegt. Er ging als gläubiger und gerechter König in die Geschichte ein.

Hier seine Lebensbeschreibung in wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_III._(Kastilien)

Sein Sohn und Nachfolger Alfonso X. hat auch eine Verbindung mit Deutschland, denn er wurde 1257 zum römisch-deutschen König gewählt, konnte sich aber nicht durchsetzen. Ebenso war Philipp von Schwaben sein Großvater.

Fernando III. wurde in den „Cantigas de Santa Maria“, welche sein Sohn verfasste, auch musikalisch ein Denkmal gesetzt:

In diesem Lied erschien der verstorbene Fernando III. im Traum einem Goldschmied, um ihn zu bitten, dass er den Königsring von Fernando III. der Statue der Hl. Jungfrau Maria in der Kathedrale von Sevilla übergeben soll.

Gedenken wir Heute seiner Seele, der soviel Gutes für die Kirche getan hat.

Wallfahrtstag im überlieferten Ritus

Am Donnerstag den 1. Mai 2014 (Feiertag), 10.00 Uhr, wird in der Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Philipp von Zell, in 67308 Zellertal, Ortsteil Zell, ein feierliches  Hochamt im lateinischen Ritus stattfinden.

Zelebrant und Prediger ist Domkapitular Msgr. Dr. Norbert Weis.

Nachmittags um 14.00 Uhr feierliche Maiandacht mit Te Deum und sakramentalem Segen.

Alle Interresierten sind herzlich eingeladen.

Wort zum Tag der Menschenrechte

Bischof Huonder

Hirtenbrief von Bischof Vitus Huonder (Chur):

Gender – Die tiefe Unwahrheit einer Theorie

Gestern am 2. Adventssonntag ließ Bischof Vitus Huonder einen Hirtenbrief verlesen, dessen Inhalt allen Katholiken als eine wichtige Klarstellung und Warnung bedeuten muss.

Gender- Die tiefe Unwahrheit einer Theorie

Wort zum Tag der Menschenrechte
10. Dezember 2013

von
Msgr. Dr. Vitus Huonder
Bischof von Chur

Wort zu Ehe und Familie 2

Brüder und Schwestern im Herrn,

in meinem letztjährigen Wort zum Tag der Menschenrechte habe ich daran erinnert, dass die Menschenrechte ihren Grund in der Menschenwürde haben. Diese wiederum hängt mit der Schöpfungsordnung zusammen und ist gottgegeben. In diesem Jahr möchte ich diese Überlegungen konkretisieren und mich zur Ideologie des Genderismus, kurz Gender, äußern. Ich tue dies nicht zuletzt auch deshalb, weil sich immer wieder Gläubige in dieser Sache an mich wenden. Sie sind beunruhigt durch die staatliche Vereinnahmung ihrer Kinder zugunsten des Genderismus und durch die politische Infragestellung von Ehe und Familie.

Was bedeutet der Begriff Gender?

Der Begriff Gender leitet sich vom lateinischen Wort Genus ab, ein Begriff, der vor allem für das grammatische Geschlecht verwendet wird. Während der Begriff der Sexualität das biologische, von der Natur gegebene Geschlecht meint, soll der Begriff Gender das sogenannte soziale Geschlecht bezeichnen. Dieses sei vom biologischen Geschlecht unabhängig und bedeute, dass jeder Mensch sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung frei wählen könne, ob er Mann oder Frau sein wolle, ob er hetero-, homo-, bi- oder transsexuell leben wolle.

Was ist das Ziel der Ideologie des Genderismus?

Das Ziel des Genderismus ist, dass jede „sexuelle Identität“ als gleichwertig akzeptiert wird. In diesem Sinn geschieht die konkrete gesellschaftliche Durchsetzung dieser Ideologie unter anderem durch das vermeintliche Recht gleichgeschlechtlicher Paare, zu heiraten und Kinder zu adoptieren, oder durch die (Homo-)Sexualisierung der Kinder in Kindergarten und Schule.

Wie ist der Genderismus zu beurteilen?

Vordergründig geht es im Genderismus um die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Die Unterdrückung der Frau zum Beispiel, wie sie in manchen Gesellschaften und Kulturen noch immer vorherrscht, wird zu Recht beklagt. Sie entspricht nicht der Ebenbürtigkeit von Mann und Frau, die in der Schöpfungsordnung grundgelegt ist und in der Heilsordnung entfaltet wird. Insofern hat der Genderismus etwas Bestechendes an sich. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Ideolgie aber um einen Angriff auf Ehe und Familie als die tragenden Strukturen unserer Gesellschaft. Ungerechtigkeit im Verhältnis der Geschlechter kann durch die Leugnung der Geschlechterpolarität nicht behoben werden. Deshalb lehnt die Kirche die Ideologie des Genderismus ab. Dazu die folgenden Punkte:

Der Genderismus leugnet die Schöpfungsordnung

Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau ist eine Vorgabe des Schöpfers. Darüber kann und darf der Mensch nicht verfügen. Der Schöpfungsbericht sagt, dass Gott den Menschen in seiner Bipolarität erschaffen hat: „Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Er schließt mit der Feststellung, dass alles, das ganze Schöpfungswerk, sehr gut war, somit auch die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau (Vgl. Gen 1,31).

Der Genderismus leugnet die Vorgabe der Natur

Der Mensch existiert, so die Schöpfungsordnung, als Mann oder Frau. Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sagen uns:Jede seiner Körperzellen ist entweder männlich oder weiblich. Dies ist eine klare Vorgabe seiner Existenz. Die unterschiedliche kulturelle Prägung als Mann oder Frau hebt diese Polarität nicht auf.

Der Genderismus ist wissenschaftlich unhaltbar

Obwohl sich der Genderismus wissenschaftlich gibt, halten seine Grundlagen der Wissenschaft nicht stand. Viele ausgewiesene Forscher widersprechen den Ergebnissen der „Gender-Studies“. Dass es psychische und physische Störungen der von Mann und Frau nicht auf.

Der Genderismus zerstört Ehe und Familie

Darauf wurde bereits hingewiesen. Die Ehe beruht auf der gegenseitigen Ergänzung von Mann und Frau. Ehe und Familie sind die Grundeinheit der Gesellschaft (vgl. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948). Sie sind die Bedingung für den Erhalt der Gesellschaft und ihre kulturelle Entfaltung. Sie setzen die verbindliche und dauerhafte Einheit von Mann und Frau voraus. Der Genderismus betrachtet jede sexuelle Praxis (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell) als gleichwertig mit der Heterosexualität. Alle Lebensformen sollen zur „Ehe“ und damit zu künstlichen Reproduktionsmethoden und zur Kinderadoption berechtigen. Dem Menschen wird auf diese Weise die moralische Orientierung für den rechten Gebrauch seiner Freiheit genommen, der ihn zur Elternschaft befähigt, zur Aufgabe einer Mutter oder eines Vaters.

Der Genderismus schadet der Frau

Wie bereits angedeutet, kann die Geringachtung der Frau nicht durch das Verwischen der natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau überwunden werden, auch nicht durch ein Streben der Frau nach Gleichheit mit dem Mann. Die Frau muss besonders auch in ihrer lebenserhaltenden Aufgabe der Mutterschaft von der Gesellschaft geachtet werden. Ihre Leistung darf nicht nur an ihrem beruflichen Einsatz gemessen werden. Sie muss vielmehr für ihr Muttersein anerkannt werden, zum Beispiel im Steuer- und Rentenrecht.

Der Genderismus schadet dem Mann

Im Machtkampf gegen den Mann stigmatisiert der feministische Genderismus den Mann als „Täter“ und verklärt die Frau als „Opfer“. Dieser klischeehafte Dualismus entspricht nicht der Realität und beschädigt die Identität des Mannes sowie dessen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Der Genderismus schadet dem Kind

Das Kind muss sich in der stabilen Ehe seiner (biologischen) Eltern entfalten können. Die Zerstörung von Ehe und Familie durch den Genderismus führt bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger zu psychischen Störungen. Man schafft staatliche Ersatzstrukturen, die Kindern und Jugendlichen aber niemals die gleiche Liebe und Geborgenheit geben können, wie dies in der Familie der Fall ist. Die Auslieferung von Kindern an gleichgeschlechtliche Paare beraubt sie der Grundlage einer gesunden psychischen Entwicklung. Eine unmoralische sexuelle Aufklärung zerstört in den Heranwachsenden jedes Feingefühl.

Der Genderismus nimmt totalitäre Züge an

Mit großer Sorge sieht die Kirche, dass in öffentlichen Diskussionen und in den Medien mehr und mehr nur noch die Argumente des Genderismus toleriert werden. Wer anders denkt, wird gesellschaftlich ausgegrenzt und muss mit juristischen Sanktionen rechnen. Auf diese Weise werden die Grundrechte des Menschen bezüglich Religion und freier Meinungsäußerung zunehmend beschnitten.

Der Genderismus verdunkelt den göttlichen Sinn der Liebe zwischen Mann und Frau

Das Verhältnis Gottes zum Menschen, von Jesus Christus zur Kirche, wird in der Heiligen Schrift in der Sprache der ehelichen Liebe beschrieben. Gott liebt sein Volk wie der Bräutigam seine Braut. Jesus Christus ist seiner Braut, der Kirche, in treuer Liebe hingegeben bis zum Tod am Kreuz. Die Braut erwartet voll Sehnsucht ihren Bräutigam. In der lebendigen Beziehung zu Christus und der Kirche können die Rivalität, die Feindschaft und die Gewalt, welche die Beziehung von Mann und Frau belasten und entstellen, überwunden werden. Diese Sicht des Glaubens wird durch den Genderismus verdunkelt.

Die Quintessenz

Papst Benedikt XVI. sagte in seiner Ansprache vor dem Kardinalskollegium und der Kurie am 21. Dezember 2012 zum Genderismus: „Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig … Wo die Freiheit des Machens zur Freiheit des Sich-selbst-Machens wird, wird notwendigerweise der Schöpfer selbst geleugnet und damit am Ende auch der Mensch als göttliche Schöpfung, als Ebenbild Gottes im Eigentlichen seines Seins entwürdigt. Im Kampf um die Familie geht es um den Menschen selbst. Und es wird sichtbar, dass dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst. Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen.“

Ich ermutige alle Gläubigen, ihre gesellschaftlichen und politischen Rechte und Pflichten wahrzunehmen, damit die in der Schöpfungs- und Erlösungsordnung grundgelegte Würde des Menschen auch in der rechtlichen Ordnung unseres Gemeinwesens weiterhin und umfassend zum Ausdruck kommt.

Für jeden diesbezüglichen Einsatz danke ich herzlich. Ich empfehle alle und alles der Mater divinae gratiae, der Mutter der göttlichen Gnade, und erteile allen meinen bischöflichen Segen

+ Vitus, Bischof von Chur

Quelle: http://www.bistum-chur.ch/