GEBET AUS DEM LIBANON

Gott, ich danke dir für deine Güte.
Danke, dass du mich in den schwersten Zeiten,
in denen nichts richtig zu laufen scheint,
mit deinem Frieden und deiner Fürsorge umgibst.
Danke für deine unerschütterliche Liebe,
wenn die Welt um uns herum ins Wanken gerät.

Wie unter dem dichten Dach einer Zeder fühle ich mich bei dir geborgen.
Ich weiß, dass du dich um mich kümmerst und meine Hand hältst.
Ich vertraue darauf, dass du die Asche meiner Vergangenheit in Schönheit verwandelst und die Zeiten der Trauer in Freude.

Behüte mein Herz und festige meinen inneren Frieden. Durch deinen Schutz
werden meine Ängste die Macht über mich verlieren.
Herr, richte meine Augen auf die Hoffnung, die wir in dir finden, und auf die Gewissheit, dass du unsere Zukunft bist.

Amen.

von Marianne Awaraji

Komm, oh Geist der Heiligkeit

Komm, o Geist der Heiligkeit!
Aus des Himmels Herrlichkeit
Sende deines Lichtes Strahl!

Vater aller Armen du,
Aller Herzen Licht und Ruh’,
Komm mit deiner Gaben Zahl!

Tröster in Verlassenheit,
Labsal voll der Lieblichkeit,
Komm, du süßer Seelenfreund!

In Ermüdung schenke Ruh’,
In der Glut hauch Kühlung zu,
Tröste den, der trostlos weint.

O du Licht der Seligkeit,
Mach dir unser Herz bereit,
Dring in unsre Seelen ein!

Ohne Dein lebendig Wehn
Nichts im Menschen kann bestehn,
Nichts ohn’ Fehl und Makel sein.

Wasche, was beflecket ist,
Heile, was verwundet ist,
Tränke, was da dürre steht.

Beuge, was verhärtet ist,
Wärme, was erkaltet ist,
Lenke, was da irre geht.

Heil’ger Geist, wir bitten dich,
Gib uns allen gnädiglich
Deiner Gaben Siebenzahl.

Spende uns der Tugend Lohn,
Lass uns stehn an deinem Thron,
Uns erfreun im Himmelssaal.

Übersetzung von Heinrich Bone

Veni, Sancte Spiritus,
Et emitte caelitus
Lucis tuae radium.

Veni, pater pauperum,
Veni, dator munerum,
Veni, lumen cordium.

Consolator optime,
Dulcis hospes animae,
Dulce refrigerium
.

In labore requies,
In aestu temperies,
In fletu solatium.

O lux beatissima,
Reple cordis intima
Tuorum fidelium.

Sine tuo numine
Nihil est in homine,
Nihil est innoxium.

Lava quod est sordidum,
Riga quod est aridum,
Sana quod est saucium.

Flecte quod est rigidum,
Fove quod est frigidum,
Rege quod est devium.

Da tuis fidelibus
In te confidentibus
Sacrum septenarium.

Da virtutis meritum,
Da salutis exitum,
Da perenne gaudium.

Amen. Alleluia

Aus dem Missale

Komm, Heiliger Geist,
Und entsende vom Himmel her
einen Strahl Deines Lichtes.

Komm, Vater der Armen!
Komm, Geber der Gaben!
Komm, Licht der Herzen!

Bester Tröster,
Süßer Gast der Seele,
Süße Erfrischung!

In der Mühe bist Du Ruhe,
In der Hitze Linderung
In der Trauer Trost.

O seligstes Licht,
erfülle das Innerste des Herzens
Deiner Gläubigen.

Ohne deine göttliche Macht
Ist nichts im Menschen,
Ist nichts unverletzt.

Wasche, was befleckt ist,
Tränke, was verdorrt ist,
Heile, was verwundet ist!

Beuge, was starr ist,
Wärme, was kalt ist,
leite, was verirrt ist!

Gib deinen Gläubigen,
Die auf dich vertrauen,
Die heilige Siebenzahl!

Gib Lohn für die Tugend,
Gib ein seliges Ende,
Gib ewige Freude!

Amen Alleluja

wörtliche Übersetzung

Bleibe bei uns, Herr

Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt.

Bleibe bei uns und bei Deiner ganzen Kirche.

Bleibe bei uns am Abend des Tages, am Abend des Lebens, am Abend der Welt.

Bleibe bei uns mit Deiner Gnade und Güte, mit Deinem heiligen Sakrament und Deinem Trost und Segen.

Bleibe bei uns, wenn über uns kommt die Nacht der Anfechtung, die Nacht des bitteren Todes.

Bleibe bei uns, bei allen Deinen Gläubigen in Zeit und Ewigkeit. AMEN

(aus A.M. Weigl: Aus dem Gebetsschatz der heiligen Kirche)

Pange, lingua, gloriosi

Preise, Zunge, das Geheimnis
dieses Leibs voll Herrlichkeit
und des unschätzbaren Blutes,
das, zum Heil der Welt geweiht,
Jesus Christus hat vergossen,
Herr der Völker aller Zeit.

Uns gegeben, uns geboren
von der Jungfrau, keusch und rein,
ist auf Erden er gewandelt,
Saat der Wahrheit auszustreun,
und am Ende seines Lebens
setzt er dies Geheimnis ein.

In der Nacht beim letzten Mahle
saß er in der Jüngerschar.
Als nach Vorschrift des Gesetzes
nun das Lamm genossen war,
gab mit eigner Hand den Seinen
er sich selbst zur Speise dar.

Und das Wort, das Fleisch geworden,
schafft durch Wort aus Brot und Wein
Fleisch und Blut zur Opferspeise,
sieht es auch der Sinn nicht ein.
Es genügt dem reinen Herzen,
was ihm sagt der Glaub allein.

Darum lasst uns tief verehren
ein so großes Sakrament;
dieser Bund soll ewig währen,
und der alte hat ein End.
Unser Glaube soll uns lehren,
was das Auge nicht erkennt.

Gott, dem Vater und dem Sohne
sei Lob, Preis und Herrlichkeit
mit dem Geist im höchsten Throne,
eine Macht und Wesenheit!
Singt in lautem Jubeltone:
Ehre der Dreieinigkeit!
Amen.

Thomas von Aquin / Heinrich Bone 1847

Wahrer Gott, wir glauben dir

  1. Wahrer Gott, wir glauben dir,
    du bist mit Gottheit und Menschheit hier;
    du, der den Satan und Tod überwand,
    der im Triumph aus dem Grabe erstand.
    Preis dir, du Sieger auf Golgatha,
    Sieger, wie keiner, Halleluja.
  2. Jesu, dir jauchzt alles zu:
    Herr über Leben und Tod bist du.
    In deinem Blute gereinigt von Schuld,
    freun wir uns wieder der göttlichen Huld.
    Gib, dass wir stets deine Wege geh’n,
    glorreich wie du aus dem Grabe ersteh’n!

König der Herrlichkeit

O Du mein Heiland hoch und hehr,
dem sich der Himmel beuget,
von dessen Liebe, dessen Macht
die ganze Schöpfung zeuget:
Christus, mein König, Dir allein
schwör‘ ich die Liebe stark und rein,
bis in den Tod die Treue!

Nicht alle Welt und ihre Pracht,
Engel und Menschen nimmer;
o HERR, mich scheidet nichts von Dir,
Dein eigen bleib ich immer.
Christus, mein König, Dir allein
schwör‘ ich die Liebe stark und rein,
bis in den Tod die Treue!

Du nur allein lebst nun in mir,
brennst mir in Herz und Händen:
laß mich entflammen alle Welt
mit Deinen Feuerbränden:
Christus, mein König, Dir allein
schenk‘ ich die Liebe stark und rein,
bis in den Tod die Treue!

Text: Pater Erich Przywara

Ein Leben im Geiste Jesu

Herr, mache mich

  • gehorsam ohne Widerspruch,
  • arm im Geiste ohne niedrige Gesinnung,
  • keusch ohne falsche Scham,
  • geduldig ohne Murren,
  • demütig ohne Verstellung,
  • froh ohne Ausgelassenheit,
  • ernst ohne Trübsinn,
  • rührig ohne Hast,
  • wahrhaftig ohne Falsch

Herr, lass mich Gutes tun ohne Überheblichkeit, den Nächsten ermahnen ohne Heuchelei. Gib mir, Herr,

  • ein wachsames Herz, das kein leichtfertiger Gedanke von dir ablenke,
  • ein edles Herz, das keine unwürdige Neigung nach unten ziehe,
  • ein gerades und aufrechtes Herz, das kein gemeines Streben auf Abwege führe,
  • ein starkes Herz, das keine Trübsal beuge,
  • ein freies Herz, das sich von keiner Leidenschaft beherrschen lässt,
  • Gib mir einen Lebenswandel, der dir wohlgefällt und Beharrlichkeit, die dich mit Zuversicht erwartet.

Amen.

Hl. Thomas von Aquino