GEBET AUS DEM LIBANON

Gott, ich danke dir für deine Güte.
Danke, dass du mich in den schwersten Zeiten,
in denen nichts richtig zu laufen scheint,
mit deinem Frieden und deiner Fürsorge umgibst.
Danke für deine unerschütterliche Liebe,
wenn die Welt um uns herum ins Wanken gerät.

Wie unter dem dichten Dach einer Zeder fühle ich mich bei dir geborgen.
Ich weiß, dass du dich um mich kümmerst und meine Hand hältst.
Ich vertraue darauf, dass du die Asche meiner Vergangenheit in Schönheit verwandelst und die Zeiten der Trauer in Freude.

Behüte mein Herz und festige meinen inneren Frieden. Durch deinen Schutz
werden meine Ängste die Macht über mich verlieren.
Herr, richte meine Augen auf die Hoffnung, die wir in dir finden, und auf die Gewissheit, dass du unsere Zukunft bist.

Amen.

von Marianne Awaraji

Gegen die Verunsicherung und gegen die Angst

Habt keine Angst

Es sind erstaunliche Zusagen, die Jesus hier macht: „Ich werde hingehen und euch eine Wohnung bereiten“ oder „ihr werdet die Werke vollbringen, die ich vollbringe“, vor allem aber fordert er die Jünger auf: „Habt keine Angst!“. Jesus sagt so viel wie: Habt Mut! Seid getrost! Bleibt ganz ruhig – ich habe letztlich alles in der Hand.
Es ist seine Zusage im Abendmahlsaal, am Ende der Rede an die Jünger. Und begonnen hat er mit der Aufforderung: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren, glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Habt Vertrauen, heißt das Wort im griechischen Text, was so viel meint wie: lasst euch von dem „Durcheinanderwerfer“ nicht verunsichern. Seid da, wo ich bin!

Text: Veronika

Medien-Datei (audio/mp3, 20.5 MB)

Vertrauen auf Jesus Christus

Christen, also Menschen, die am Jesus Christus glauben, wissen selbst, dass es mit ihrem Vertrauen auf den Herrn gar nicht so weit her ist, wie es sein könnte oder sein sollte. Dazu eine kleine Geschichte:

Ein Wanderzirkus gastierte einmal in einer kleinen Stadt. Einen Tag vor der Aufführung spannten die Zirkusleute ein Seil vom Kirchturm zum Rathausturm quer über den Marktplatz.
Der Hochseilartist des Zirkus machte darauf seine Übungen. Er balancierte von der Kirche zum Rathaus und zurück hoch über dem Platz, erst mit, dann ohne Stange. Später jonglierte er sogar mit drei Keulen auf dem Seil hoch über der staunenden Menschenmenge.
Zu guter Letzt holte er sogar eine Schubkarre und fuhr damit auf dem Seil hin und zurück. Die Leute waren außer sich und jubelten ihm zu und klatschten.
Nach seinem Training kam er zu ihnen herunter und sagte: „Glaubt ihr, dass ich auch mit einer Person in der Karre ebenfalls sicher auf dem Seil fahre?“.
„Ja“, riefen da die Leute, „das kannst du sicher auch!“
„Gut“, sagte er und ging auf einen jungen Mann zu, „dann kommen Sie doch mit mir auf das Seil – die Leute wollen bestimmt auch dieses Kunststück sehen.“
„Oh nein!“, antwortete der junge Mann, „ich will nicht da hoch!“. Die anderen Anwesenden hatten auch die Hosen voll und wichen ängstlich zurück.
Da trat plötzlich ein kleiner Junge hervor und rief: „Aber ich traue mich!“ Er stieg mit dem Akrobat auf den Kirchturm und ließ sich im Schubkarren über die Köpfe der Leute hinweg hin und her fahren. Die Zuschauer, die bereits wieder ihre gute Laune hatten applaudierten begeistert.
Als der kleine Junge wieder zu ihnen auf den Marktplatz kam, klatschte die Menge mehr dem Jungen als dem Zirkus-Mann zu und jemand sagte zu dem Kleinen: „Mensch, bist Du mutig, das hätte ich mich nie getraut.
„Wieso“, entgegnete da der kleine Junge und schaute auf den Artisten, „das ist doch mein Papa!“