Pater Brown V

„…Ich glaube es ist ziemlich gefährlich an so hoch gelegenen Orten zu stehen, und sei es um zu beten“, sagte Pater Brown. „Höhen wurden geschaffen, um zu ihnen hinauf zu sehen, nicht um von ihnen herab zu blicken.“

Aus: Die besten Pater Brown Geschichten

Pater Brown IV

„…ich möchte“, sagte Pater Brown, „dass Sie die Diamanten zurück geben, Flambeau. Und ich möchte, dass Sie dieses Leben aufgeben. Noch besitzen Sie Jugend und Ehre und Humor, glauben Sie aber ja nicht, dass das in ihrem Gewerbe so bleibt!
Vielleicht kann man sich auf einer Stufe des Guten halten, aber noch keinem Menschen ist es geglückt sich auf einer Stufe des Bösen zu halten. Dieser Weg führt immer weiter abwärts.

Aus: Die besten Pater Brown Geschichten

… Islam that was the invasion and Christendom that was the thing invaded.”

When people talk as if the Crusades were nothing more than an aggressive raid against Islam, they seem to forget in the strangest way that Islam itself was only an aggressive raid against the old and ordered civilization in these parts.
I do not say it in mere hostility to the religion of Mahomet; I am fully conscious of many values and virtues in it; but certainly it was Islam that was the invasion and Christendom that was the thing invaded.”

Zitat von G.K. Chesterton

Erbsünde: beweisbare Theologie

Gewisse Theologen von heute bestreiten die Erbsünde, das einzige Stück der christlichen Theologie, das wirklich beweisbar ist.

Einige Anhänger des Reverend R.J. Campbell*[1], die einer geradezu überkandidelten Spiritualität huldigen, bekennen sich zur göttlichen Sündlosigkeit, deren sie nicht einmal im Traum ansichtig werden können. Dagegen leugnen sie im Kern die menschliche Sündhaftigkeit, die sie an jeder Straßenecke antreffen können. Die bedeutendsten Heiligen wie auch die entschiedensten Skeptiker nahmen die Gegebenheit des Bösen zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen.

Falls es stimmt (und das tut es), dass ein Mensch mit innigem Vergnügen einer Katze bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren zu ziehen vermag, dann zwingt das den religiösen Philosophen zu einem von zwei Schlüssen: Entweder er muss die Existenz Gottes leugnen, wie es die Atheisten machen, oder er muss bestreiten, dass sich der Mensch gegenwärtig im Einklang mit Gott befindet (also sündigt), wie es die Christen machen. Die neuen modernistischen Theologen dagegen scheinen es für eine äußerst kluge Lösung zu halten, die Katze zu leugnen.

Aus: G.K. Chesterton: Orthodoxie, Abschnitt II: Der Besessene


[1] Reginald John Campbell (1867 bis 1956), kongregationalistischer Geistlicher und berühmter Prediger, der christliche Glaubensvorstellungen mit modernen kritischen Ansichten und Überzeugungen in Einklang zu bringen suchte.

[2] Der Modernismus ist eine um 1900 entstandene Richtung in der katholischen Theologie, die danach strebt, die Religion ans moderne Bewusstsein anzupassen, und die den übernatürlichen Charakter von Glaube, Dogma und Kirche bestreitet.