Die Frage des Täufers ist unsere Frage

Die Frage des Täufers ist unsere Frage

JohannesDer 3. Sonntag im Advent ist besonders hervorgehoben durch den mehrmaligen Aufruf zur Freude. „Freuet euch!“, heißt es gleich am Eingang der Liturgie. Aber Freude kann man nicht befehlen und nicht machen, sie ist immer Geschenk.
Umso seltsamer mutet es an, dass an diesem Tag der Freude die Rede von Johannes dem Täufer ist, der im dunkelsten Kerker sitzt, am Ende seines Lebens und die Frage aller Fragen stellt: Ist das, wofür ich mein Leben eingesetzt habe, es wert gewesen? Er lässt an Jesus die Frage stellen: „Bist du es, der kommen soll oder sollen wir auf einen anderen warten?“. Mit anderen Worten heißt das doch, dass sich beim Vorläufer, der Jesus von Kindesbeinen an kennt, Zweifel und Unsicherheit breit gemacht haben.
Es ist unsere Frage, die der Täufer hier stellt: Ist es richtig, was ich bisher von dir, Jesus, gedacht habe, oder bist du ein anderer?

Medien-Datei  (audio/mp3, 19.5 MB)

aus Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden)

(Text: Veronika)

Er macht keinem etwas vor!

Er macht keinem etwas vor!

Es sind ein wenig harte Worte, die wir uns gerne ersparen würden, und es ist eine wenig zimperliche Art und Weise, die uns hier zugemutet wird! Johannes der Täufer tritt hier auf wie ein guter Arzt, der die Wahrheit einer schweren Krankheit nicht verschweigt. Gleichzeitig wird seine Gerichtsrede zur Hoffnungsbotschaft, weil nicht nur das Böse in der Welt ausgesondert, sondern auch das Böse in uns selbst von uns abgetrennt wird, wenn wir umkehren. Er benennt die Symptome, aber die Heilung schenkt der, der nach ihm kommt und der mit Feuer und mit Heiligem Geist tauft.

Medien-Datei (audio/mp3, 22.3 MB)

aus Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden)

(Text: Veronika)

Seid wachsam!

„Seid wachsam!“

Erwartung – Ausschau halten, auch und mitten in der Bedrängnis

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Man könnte den Advent als die Jahresexerzitien der Christen bezeichnen. Exerzitien sind eine Einübungszeit, Einübung in die Schärfung der Sinne, die, trotz der Überflutung durch verfrühte Weihnachtsdüfte und Weihnachtsklänge, ausgerichtet sind, um Ausschau halten zu lernen, um in Erwartung zu sein, damit Er eintreten und ankommen kann, mitten in unserer alltäglichen Bedrängnis, inmitten von allem, „was drängt“.
Wenn wir es in diesen Zeiten des Lebens nicht einüben, in diesem „kleinen  Advent“ nicht lernen, auf den Herrn hin Ausschau zu halten, wie wollen wir es dann können, wenn die großen Bedrängnisse kommen, von denen auch im Evangelium vom heutigen ersten Advent die Rede ist.

Medien-Datei  (audio/mp3, 21.6 MB)

aus Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden)

(Text: Veronika)

Das Stroh in der Krippe

Was sagt uns das Stroh in der Krippe?

Die Wohnung unseres Herzens sollen wir nicht nur reinigen, sondern auch schmücken. Wie durch die Beichte das Herz gereinigt wird, so wird es durch gute Taten geschmückt.

In manchen Familien gibt es im Advent einen schönen Brauch: Sooft ein Kind ein gutes Werk tut, darf es einen Strohhalm ziehen. Diese Strohhalme werden von Tag zu Tag immer mehr. Und wenn dann Weihnachten ist, legt man das gesammelte Stroh in die Krippe, um dem Christkind darauf ein weiches Lager zu bereiten. Wenn die Strohhalme reden könnten, dann würden sie alle sagen: „Jesus, ich hab Dich lieb!“

Aus ‘Ein Geschenk des Himmels’,
von Pater Martin Ramm FSSP und Michael & Dorothea Hageböck
Bezugsadresse

Farbe violett im Advent

Was sagt uns das Violett in der Kirche?

In der Kirche hat der Advent eine eigene Farbe, nämlich Violett. In der heiligen Messe trägt der Priester violette Gewänder. Violett ist die Farbe der Buße. Vor Jesus kam Johannes der Täufer. Er ging ihm voraus und hat die Menschen zur Umkehr gerufen.

Wenn die violette Farbe reden könnte, dann würde sie sagen: „Geht in euch! Lasst das Licht in euer Herz hinein! Erkennt euch selbst und bereut eure Sünden! Jesus hat euch ein wunderbares Geschenk gemacht, um all eure Sünden zu tilgen.

Geht zur heiligen Beichte! Es ist so gut, ein reines Herz zu haben! In solch ein Herz kommt Jesus gerne.“

Aus ‘Ein Geschenk des Himmels’,
von Pater Martin Ramm FSSP und Michael & Dorothea Hageböck
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Den Advent neu entdecken

Was sagt uns der Adventskranz?

Wenn der Adventskranz reden könnte, was würde er wohl sagen?
Er würde sagen: „Denkt euch das elektrische Licht weg! Auch alle Lichter-ketten und Leuchtbäume, allen glitzernden Kitsch und Glimmer denkt euch weg!

Schaltet all dies aus oder – noch besser – verzichtet ganz darauf!

Nehmt ganz bewusst das Dunkel wahr!

Spürt ihr in euch die Sehnsucht nach dem Licht?

Lasst mich leuchten! Ich künde euch Jesus, das Licht der Welt. Wie dunkel und wie traurig ist ein Herz, das Jesus nicht kennt! Mit jeder Kerze, die von Sonntag zu Sonntag an mir neu entzündet wird, soll es heller werden, nicht nur in euren Häusern, sondern auch in euren Herzen!

Tut Gutes und verscheucht die Sünde! Seid ganz im Licht! Öffnet eure Herzen für Jesus, denn er allein kann euch von all euren Sünden erlösen!“

Aus ‘Ein Geschenk des Himmels’,
von Pater Martin Ramm FSSP und Michael & Dorothea Hageböck
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