Das Kreuz als Synthese der Freiheit, der Wahrheit und der Liebe

Das Kreuz Christi führt den Weg in die wahre Freiheit, in die Freiheit, zu lieben, auch dort, wo wir nicht geliebt werden, in die Freiheit, zu vergeben, auch wo uns Unrecht widerfahren ist, in die Freiheit, die zu umfangen, die uns nicht gut gesonnen sind oder uns nicht Gutes wollen.
Das Kreuz zeigt die Dimensionen der Liebe, zu denen der Mensch fähig ist. Diese Freiheit verkörpert Jesus am Kreuz. Und das Kreuz zeigt die ganze Wahrheit des Menschen vor Gott und die Wahrheit Gottes, seine ganze Liebe zu uns.

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aus Predigtreihe aus Maria Linden/ Ottersweier (Baden)

(Text: Veronika)

Wenn die Steine nicht schweigen

Wenn die Steine nicht schweigen – Palmsonntag

Das Beben der Erde, als Jesus stirbt, ist die Sprache der Steine, die nicht schweigen, obwohl man die Jünger und Jesus selbst zum Schweigen gebracht hat. Das Beben und die Erschütterung erfasst alle, vom Moment des Mahles an, wo die Sprache auf den Verräter kommt bis hin zum Moment des Verrats, wo Jesus selbst im Kuss des Judas zutiefst erschüttert sein muss. Jesus erbebt in der Nacht der Angst und Qual, von den engsten Vertrauten allein gelassen, und die Angst, selbst mit hineingezogen zu werden lässt auch Petrus erbeben, als er schwört und flucht, diesen Menschen nicht zu kennen. Alle, die am Wegrand der Passion Jesus begleiten und schließlich in der Nähe des Sterbenden bleiben, entgehen der Erschütterung nicht. Mit ihnen, mit den Frauen, die Jesus lieben und verehren, warten wir durch die Nacht des Karfreitages hindurch, im demütigen Vertrauen, dass das Beben schon ankündigt, dass der Tod seine Beute nicht länger festhalten kann.

Text: Veronika

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In der Dramatik zwischen Leben und Tod

In der Dramatik zwischen Leben und Tod – Die Erweckung des Lazarus

Es ist ein Geschehen voller innerer Dramatik, das sich hier abspielt: Jesus steht kurz vor seinem eigenen Tod und entscheidet, nach Judäa, nach Bethanien zu Marta und Maria zu gehen, die ihn haben rufen lassen, und die Jünger stehen jetzt schon vor der Entscheidung, ob sie mit ihm gehen werden, dem Tod entgegen.
Jesus steht dann vor dem Grab des toten Freundes, den er liebt, wie es wörtlich heißt, und weint. Der Text spricht davon, dass er im Inneren erbebt, sozusagen gegen den Tod aufschnaubt, der den Menschen mit sich fortgerissen hat. Bevor Jesus in göttlicher Vollmacht dem Tod gebietet, wenn er ruft: „Lazarus, komm heraus!“, will er selbst den Schmerz und den Tod durchleiden. Er steht vor dem Grab und weint um den geliebten Freund, wie der Vater im Himmel um den Menschen weint. So wie Gott den Menschen sucht, wenn er Adam ruft und fragt: „Adam, wo bist du?“, so fragt auch Jesus „Wo habt ihr ihn hingelegt?“. Und Maria antwortet mit den erstaunlichen Worten: „Komm und sieh!“. Es sind die Worte, die schon am Anfang von Jesu Wirken standen, als er die Jünger berufen hat. Hier ist es Maria, die gerufen wird. Sie soll mit ihm in Grabkammer hinein gehen, damit der Tote ins Leben zurückkehren kann.

Text: Veronika

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Wenn uns die Augen aufgehen…

Es ist nicht nur der Blinde, der nicht sehen kann, es sind auch die Jünger, die unmittelbar vor dieser Heilung nicht begreifen, was Jesus tut und wer Jesus ist. Auch an einer anderen Stelle folgt dem Unverständnis der Apostel gleich die Heilung des blinden Bartimäus.
So ist es mehr als eine Blindenheilung, die hier an dem Blindgeborenen geschieht. Auch der Geheilte weiß anfangs, als er von den Schriftgelehrten befragt wird, nicht, wer dieser Mann ist, der ihn geheilt hat und er antwortet: „Ich weiß nur, dass er Jesus heißt.“ Erst draußen,  nachdem er hinausgeworfen wurde, sozusagen im Außerhalb, trifft Jesus ihn wieder, oder besser übersetzt, „findet er ihn“, und auch der Geheilte findet Jesus, als er bekennt: „Ja, ich glaube an den Menschensohn.“

Text: Veronika


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Durst haben und selbst zur Quelle werden

 

Das Gespräch am Brunnen, mit der Frau, die Wasser schöpfen möchte, ist beim Evangelisten Johannes das Spiegelbild der heilsgeschichtlichen Zuwendung Gottes zum Menschen überhaupt. Jesus geht in das „Außerhalb“, nach Samarien hinein, sucht das Gespräch mit einer Frau, mit der sonst niemand spricht, und führt sie behutsam zu sich selbst, zur Offenlegung ihrer ganzen Lebensgeschichte und zu der Bitte, niemals mehr Durst haben zu müssen.
Es bewahrheitet sich dann an ihr, was Jesus zunächst nur versprochen hat: als sie ihn erkennt und deshalb zu den anderen geht, beginnt die Quelle des lebendigen Wassers in ihr bereits zu sprudeln und überzufließen.

Text: Veronika

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Aufbruch ins Leben


Das Licht des unvergänglichen Lebens Jesu leuchtet vom Berg der Verklärung aus in das Leben der Jünger hinein. Sie sehen dort etwas von dem, was ihnen sonst verborgen ist und wofür sie in diesem Moment keine menschlichen Worte finden. Sie fallen überwältigt von diesem strahlenden Licht zu Boden und sind wie tot.
Bei der Verklärung Jesu auf dem Berg geht es nicht so sehr um die Verwandlung Christi, sondern vielmehr um die Verwandlung der Jünger. Jesus tritt zu ihnen, berührt sie und spricht zu ihnen: „Steht auf! Habt keine Angst!“. In der Begegnung mit Gottes Schönheit und Herrlichkeit sollen die Jünger selbst verwandelt werden, von Seinem Licht, selbst zu strahlen und zu leuchten beginnen. Es ist ein Hinweis auf den Ostermorgen, auf das österliche Licht, das vom Tod ins Leben führt.

Text: Veronika

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Vom ICH zum DU – über das Fasten

Das Fasten hat eine ganz eigene Kraft, die es neu zu entdecken gilt. Es ist nicht nur Verzicht, es ist vielmehr eine geistliche Kraft, wo Gottes Gnade in mir Raum bekommt, so dass ich mich auch dem anderen zuwenden und ihm Gutes tun kann. Es dient der Zurücknahme des eigenen Ich, so dass das Du des Nächsten im Almosen geben und das Du Gottes im Beten in den Vordergrund tritt. Fasten, Beten und Almosengeben stehen in der Mitte der Bergpredigt und genaugenommen ist das Gebet das Herz zwischen beiden, die innere Mitte, von der aus sich das ganze Leben des Christen entfaltet.

Text: Veronika

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