Gott existiert – Atheisten – Teil2

Gott existiert – Was denken die Atheisten bzw. Antitheisten?

Teil 2: Marx – Lenin

 

Bruno Bauer (1809 – 1882)

dt. ev. Theologe, Mitbegründer der modernen Exegese, Schüler Hegels, atheistischer Religionskritiker

 

 

 

 

 

Einleuchtend ist Bauers Überlegung als Atheist:

„Nimmt man dem Christentum sein Fundament: Christus – Gott, so entzieht man ihm buchstäblich seinen Sinn und seine Existenzgrundlage“.

Daher wurde die Geschichtlichkeit der Person Jesu von ihm bestritten. Und er lehrte, dass der »Urevangelist« der eigentliche Schöpfer des Christentums sei.  Bauer „zielte durch Bestreitung der Historizität Jesu auf Beseitigung der Religion überhaupt und der auf ihr basierenden Lebens- u. Gesellschaftsform“. (10)

Nach dem Vorbild Voltaires soll dabei „in geistreicher Ironie“ die Propaganda gegen die Historizität Jesu möglichst  von der  Geistlichkeit selbst an die Gläubigen gegeben werden. Bauer war kein Historiker. Er empfiehlt deshalb, auch nur psychisch wirksame Textkritiken – religiös motiviert – zu predigen.

Diese alten Textkritiken Bauers gegen die Geschichtlichkeit der Bibelaussagen wurden von der modernen Exegese übernommen. Mit der beschwichtigenden Erklärung, dass es ja nicht auf die historische Tatsächlichkeit ankomme, ist dann jeweils das Ziel seiner Exegese erreicht.

Dafür wurde ihm 1842 die Lehrbefugnis entzogen. Er vertrat schließlich einen radikalen Atheismus. Seine Schrift »Christus u. die Cäsaren« wurde durch seine Schüler Marx u. Engels zum autoritativen Buch des marxistischen Sozialismus.

Auch war Bauer der Mann, der Marx, Engels und Nietzsche zum Gotteshass führte.


Friedrich Engels (1820-1895)

dt. Theoretiker des Sozialismus

 

 

 

 

 

 

 

 

Friedrich Engels analysiert das Zeitgeschehen in seinem Buch „Schelling, der Philosoph in Christo“:

„Seit der greulichen französischen Revolution ist ein ganz neuer, teuflischer Geist in einen großen Teil der Menschheit gefahren, und die Gottlosigkeit erhebt ihr freches Haupt so unverschämt, dass man denken muss, es gingen jetzt die Weissagungen der Schrift in Erfüllung .. : Es wird geoffenbart werden der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott heißt oder Gottesverehrung: entsprechend der Kraftentfaltung des Satans in jeder Art von Macht, .. böser Verführung für jene, die verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um gerettet zu werden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass : sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Gefallen hatten am Frevel“

Engels schreibt über die Atheisten:

„Sie ziehen umher und wollen sich überall einschleichen, sie predigen ihre satanischen Lehren auf den Märkten und tragen das Panier des Teufels v. einer Stadt zur andern, die arme Jugend hinter sich herlockend, um sie in den tiefsten Schlund der Hölle u. des Todes zu stürzen. ..Es ist offene, erklärte Feindschaft, und anstatt aller Sekten u. Parteien haben wir jetzt nur noch zwei: Christen und Antichristen.“ (9)

Auch Engels erkennt die ganze Geistesgeschichte als einen Kampf um Gott. Trotzdem wird er Marx‘ engster Mitarbeiter.


Karl Marx (1818 – 1883)

Deutscher Theoretiker des Sozialismus; Begründer des Marxismus, der einflussreichsten Bewegung des heutigen Atheismus.

 

 

 

 

Marx hat nie an der Existenz Gottes gezweifelt, aber er sagt schon als junger Mensch:

„Ich will mich an dem Einen rächen, der dort oben regiert. „(11)

Wenn auch Marx keine positive Einstellung zu Gott hatte, so nimmt er doch Gott sehr ernst. Er will Rache nehmen an Gott und an dem zur ewigen Partnerschaft mit Gott vorgesehenen Menschen: Marx:

„Mit Verachtung werfe ich der Welt den Fehdehandschuh voll ins Gesicht und beobachte den Zusammenbruch dieses Zwergriesen, dessen Fall meinen Haß nicht ersticken wird. Dann wandere ich gottgleich und siegreich durch die  Trümmer der Welt, und indem ich meinem Worte tätige Macht verleihe, fühle ich mich dem Schöpfer gleich.“ (12)

Die Voraussetzungen für den „Zusammenbruch dieses Zwergriesen „Mensch“ nennt Marx im kommunistischen Manifest:

„Es gibt ewige Wahrheiten, wie Freiheit, Gerechtigkeit usw… Der Kommunismus aber schafft die ewigen Wahrheiten ab, er schafft die Religion ab, die Moral, statt sie neu zu gestalten, er widerspricht also allen bisherigen geschichtlichen Entwicklungen. Welche Form sie aber auch immer angenommen, die Ausbeutung… ist eine allen vergangenen Jahrhunderten gemeinsame Tatsache. Die kommunistische Revolution ist das radikalste Brechen mit den überlieferten Eigentumsverhältnissen; kein Wunder, dass in ihrem Entwicklungsgange am radikalsten mit den überlieferten Ideen gebrochen wird.“(13)

Marx sagt also im Kommunistischem Manifest, dass durch „Ausbeutung“ (=Not) und durch „überlieferte Eigentumsverhältnisse“ (= Privatbesitz) das Denken verursacht wurde und zur Erkenntnis dieser „ewigen Wahrheiten“ führte.  (nach dem Motto: „Not macht erfinderisch, Not lehrt beten“)

Schafft man also den Privatbesitz u. die Not als Ursache und Auslöser des Denkens ab, so schafft man nach Marx auch automatisch die Erkenntnis der ewigen Wahrheiten ab. Gleichzeitig führt Marx die „dialektische Verwandlung“  durch: Wahr ist nicht mehr die Wirklichkeit, sondern das, was mir nützt:

„Verwandlung … des »Dings an sich« in ein »Ding für uns«“ ,

oder wie der russische Diktator Josef Stalin das ausdrückt:

„Gut ist, was uns Russen nützt,… Offen sage ich euch, wir stellen die Gewalt und Lüge in unseren Dienst.“ (=Dialektik).

Marx geht noch eine Stufe weiter: Da das Denken bekanntlich eine Funktion des Geistes ist, lehnt er auch die Existenz des Geistes ab (=Materialismus) und entwickelt somit den so genannten „Dialektischen Materialismus„.

„Der Kommunismus beginnt direkt beim Atheismus.“ (16)

Also nicht bei der Soziallehre!

Marx sieht sich deshalb nicht als Soziologe, sondern immer als Ideologe oder Philosoph. Damit Marx seinem „Worte tätige Macht verleihen“ kann, benötigt er die „Klassen“, besonders die größte, nämlich die „Arbeiterklasse“, und er fordert diese zum „ewigen Klassenkampf“ auf. Nichtkenner von Marx sind deshalb überrascht, wenn 1871 bei der kommunistischen Revolution in Paris Marx die Kommunarden rühmt, die proklamieren „Unser Feind ist Gott. Gotteshass ist der Anfang der Weisheit.“ (17)

Karl Marx:

„Mit einem Wort, ganz haß ich all und jeden Gott“

Nach Marx wird sich dann nur der nicht selbständig Denkende psychisch führen lassen. Dieser so (Ver-)Führbare ist nach Marx automatisch ein Mensch ohne „ewige Wahrheiten“ ohne „Freiheit u. Gerechtigkeit“ und ohne „Religion und Moral“.

Nietzsche als Zeitgenosse von Marx‘ sieht den nicht mehr denkenden Menschen dadurch auf die Tieresebene verlagert:

„Sozialismus ist die zu Ende gedachte Herdentier-Moral.“

R Merseburger, ARD- Korrespondent, schreibt als Bilanz seiner „DDR-Zeit:

„Vor allem ist die DDR im Umgang mit ihren Bürgern nicht souveräner geworden. Sie bevormundet sie, schreibt ihnen vor, was sie denken sollen und was sie lesen dürfen.“

Hitler als National Sozialist übernahm von Marx und Nietzsche, dass auch er das Volk vom Denken und somit von Gott „entbindet“. Hitler:

„Die 10 Gebote haben ihre Gültigkeit verloren. Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung. Ich befreie die Menschen von den schmutzigen und erniedrigenden Selbstpeinigungen des Gewissens. An die Stelle des Lehrsatzes von dem stellvertretenden Leiden und Sterben eines göttlichen Erlösers tritt das stellvertretende Handeln ‚des neuen Führers, das die Masse der Gläubigen der Last der freien Entscheidung entbindet.“ (21)

Josef Stalin formulierte vor dem Obersten Sowjet am 21.12.1952 diese Zusammenhänge noch präziser:

„Marx hat den Slogan geprägt: Religion ist Opium für das Volk. Damit hat er den Menschen das Gewissen herausgeschnitten. Und ein Mensch ohne Gewissen kennt keine Verantwortung vor Gott. Ich, euer Führer Stalin, kenne die Religion gut, war ich doch, wie ihr wisst, einst im  Priesterseminar in Georgien. Aber ich habe mir von Marx und Lenin das Gewissen herausschneiden lassen.“

Die sowjetischen Zeitungen schreiben noch 1985:

„Kommunisten sind die unnachgiebigen Feinde des Rauschgiftes ,Religion‘ und religiöser Zeremonien. Der Religion den Kampf anzusagen, dafür wurde der Kommunismus geschaffen.“


Wladimir I. Lenin (1870-1924)

sowjet. Politiker; errichtete 1917 die bolschewistische Diktatur; entwickelte den Marxismus zum Leninismus weiter.

 

 

 

Auch für Lenin ist die Existenz Gottes selbstverständlich. Lenin:

„Mir ist lieber ein Millionär oder Kapitalist, der Gott verneint, als ein Bauer oder Arbeiter, der an Gott glaubt“. (23)

Es geht Lenin in erster Linie also nicht um den Arbeiter, sondern um Gott:

„Ich bin der persönliche Feind Gottes.“ (24)

„Gerade deshalb, weil jede religiöse Idee, jede Idee von Gott, ja selbst jedes Kokettieren mit Gott eine unsagbare Abscheulichkeit ist, die von der demokratischen Bourgeoisie besonders tolerant u. oft sogar wohltuend aufgenommen wird – gerade deshalb ist sie die gefährlichste Abscheulichkeit“ die widerlichste »Seuche«.“

„Millionen von Sünden, Gemeinheiten, Gewalttaten und Seuchen physischer Art .. sind viel weniger gefährlich als die kostbare, vergeistigte Idee von Gott.“

“ Wir müssen die Religion bekämpfen. Das ist das ABC des gesamten Materialismus und folglich auch des Marxismus.“

Lenins Berater fordert sogar:

„Vernichtung der christliche Nächstenliebe als den gefährlichsten Feind des Kommunismus.“ (26)

Lunatscharski, sowjet. Erziehungskommissar:

„Die Christen predigen die Liebe u. Barmherzigkeit, wir aber wollen Hass haben! .. Wir haben die Könige der Erde erledigt, lasst uns jetzt den König der Wolken erledigen. „(28)

  • Wesen des Christentums: Gottesliebe, Nächstenliebe.
  • Wesen des marxistischen Atheismus: Gotteshass, Nächstenhass.

Nach Angaben des Roten Kreuzes kostete der marxistische „Humanismus“ allein in der UdSSR 49 Millionen Menschen das Leben (ohne Kriegsopfer)

 

Zusammenfassend lässt sich sagen

Marx bestreitet die Existenz Gottes nie. Im Gegenteil – »Gott« war seine lebens- bestimmende Wirklichkeit. Aber Marx hasste Gott und somit den zur ewigen Partnerschaft mit Gott vorgesehenen Menschen. Aus „Hass“ will Marx sich „rächen“, indem er eine antitheistische Philosophie entwickelt, in der die Wahrheit durch »Dialektik« ersetzt und der Geist durch den »Materialismus« geleugnet wird.

Da nach Marx der Mensch mit seinem »Geist« durch »Denken« u. »Wahrheit« Gott erkennt, plant er diesen Weg zu Gott zu verbauen durch eine Philosophie und Gesellschaftsordnung die Geist, Wahrheit und  somit das Denken ausschalten wollen. Seine Programme haben somit das Thema:

  • die Abschaffung des selbstständig denkenden Menschen durch Wohlfahrtsstaat (=nach Marx: keine Not = nichts denken) und
  • Verstaatlichung (=kein Privatbesitz= keine Verantwortung = nichts denken).

Da man bekanntlich ohne Geist und Wahrheit, also nur mit Körper, Gefühl und Sinnlichkeit, nicht über die Tieresebene kommt und somit weder glücklich(!) noch Partner für Mensch und Gott werden kann, sieht Marx in der Abschaffung von Wahrheit und Geist (=DIAMAT) hier die Möglichkeit der „Rache“, „gottgleich“ und siegreich durch die Trümmer der Welt“ zu wandern. (siehe oben)

  • Atheismus wird ermöglicht mit Dialektik (=ohne Wahrheit), und mit Materialismus (=ohne Geist).

Christus fordert demgegenüber:

„Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Joh. Kap.4)


(9): O. Hjazanov, Marx – Engels, Historisch kritische Gesamtausgabe

10): Brockhaus Enzyklopädie

11): ME: Das verzweifelte Gebet

12): ME: Menschenstolz

13): Manifest der kommunistischen Partei

16) K. Marx: Über Religion und Kirche

17): I. Giodany: The political atheism

21): H. Rauschnigg: Gespräche mit Hitler

23): Lenins Werke: Briefe

24): M. Piovanelli: Sieger im Osten

26): Prawda, Moskau 30.3.1930

28): O. Bohr: Rom, Moskau, Fatima