Durst haben und selbst zur Quelle werden

 

Das Gespräch am Brunnen, mit der Frau, die Wasser schöpfen möchte, ist beim Evangelisten Johannes das Spiegelbild der heilsgeschichtlichen Zuwendung Gottes zum Menschen überhaupt. Jesus geht in das „Außerhalb“, nach Samarien hinein, sucht das Gespräch mit einer Frau, mit der sonst niemand spricht, und führt sie behutsam zu sich selbst, zur Offenlegung ihrer ganzen Lebensgeschichte und zu der Bitte, niemals mehr Durst haben zu müssen.
Es bewahrheitet sich dann an ihr, was Jesus zunächst nur versprochen hat: als sie ihn erkennt und deshalb zu den anderen geht, beginnt die Quelle des lebendigen Wassers in ihr bereits zu sprudeln und überzufließen.

Text: Veronika

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Aufbruch ins Leben


Das Licht des unvergänglichen Lebens Jesu leuchtet vom Berg der Verklärung aus in das Leben der Jünger hinein. Sie sehen dort etwas von dem, was ihnen sonst verborgen ist und wofür sie in diesem Moment keine menschlichen Worte finden. Sie fallen überwältigt von diesem strahlenden Licht zu Boden und sind wie tot.
Bei der Verklärung Jesu auf dem Berg geht es nicht so sehr um die Verwandlung Christi, sondern vielmehr um die Verwandlung der Jünger. Jesus tritt zu ihnen, berührt sie und spricht zu ihnen: „Steht auf! Habt keine Angst!“. In der Begegnung mit Gottes Schönheit und Herrlichkeit sollen die Jünger selbst verwandelt werden, von Seinem Licht, selbst zu strahlen und zu leuchten beginnen. Es ist ein Hinweis auf den Ostermorgen, auf das österliche Licht, das vom Tod ins Leben führt.

Text: Veronika

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Vom ICH zum DU – über das Fasten

Das Fasten hat eine ganz eigene Kraft, die es neu zu entdecken gilt. Es ist nicht nur Verzicht, es ist vielmehr eine geistliche Kraft, wo Gottes Gnade in mir Raum bekommt, so dass ich mich auch dem anderen zuwenden und ihm Gutes tun kann. Es dient der Zurücknahme des eigenen Ich, so dass das Du des Nächsten im Almosen geben und das Du Gottes im Beten in den Vordergrund tritt. Fasten, Beten und Almosengeben stehen in der Mitte der Bergpredigt und genaugenommen ist das Gebet das Herz zwischen beiden, die innere Mitte, von der aus sich das ganze Leben des Christen entfaltet.

Text: Veronika

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Sorglosigkeit, die in die Freiheit führt

Sorglosigkeit, die in die Freiheit führt

Das „Sorgt euch nicht…“ mit dem Jesus in eine neue Haltung des Vertrauens einlädt, steht vielem entgegen, was unseren Alltag heute tagein tagaus prägt. Rückblick halten, evaluieren, Bilanz ziehen und vorausplanen, um erfolgreich zu sein, um voranzukommen, das ist das tägliche Brot so vieler in der Arbeitswelt. Dagegen klingt Jesu Aufforderung „Sorgt euch nicht, um das, was ihr essen sollt“ wie eine einzige Provokation. Jedoch meint Jesus so wenig Bequemlichkeit wie Passivität, wenn er von einer großen Gelassenheit spricht – eine Gelassenheit, die nicht bange Rückschau auf das vielleicht Verpasste der Vergangenheit hält und nicht ängstlich ausblickt auf das Bevorstehende der Zukunft. Der Mensch, der das Entscheidende von Gott erwartet, lebt im Augenblick, im Heute Gottes.

(Text: Veronika)

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Was die Welt ins Lot bringt

Was die Welt ins Lot bringt

Die schwierigen Aufgaben, vor die Jesus die Jünger in der Bergpredigt stellt, wenn er fordert „das letzte Hemd“ zu geben, weiter als gefordert mitzugehen und zu riskieren, auch noch einen zweiten „Schlag ins Gesicht“ zu erhalten, sind keine moralischen Forderungen nach dem Muster eines „Du sollst“ und „Du musst“. Sie wirken wie eine Zumutung und sind doch Ausdruck einer Bevollmächtigung, die in der ganzen Bergpredigt zum Ausdruck kommt und ihren Höhepunkt am Ende des hier vorgestellten Evangelientextes findet, wo Jesus das unglaubliche Wort spricht: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ und er greift damit das Wort des Mose an die Israeliten auf: „Seid heilig, denn ich der Herr euer Gott, bin heilig.“ (Lev 19,1).
Die Gesinnung der Bergpredigt zu leben, heißt, wirklich Kind dieses Vaters im Himmel zu sein – das zu leben und zu tun, was Jesus selbst, bis zur Hingabe „des letzten Hemdes“ und dem Erleiden des größten Unrechts am Kreuz vorgelebt und mit dem „Mehr“ seiner größeren Liebe beantwortet hat.

(Text: Veronika)

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Die vier Temperamente

Die vier Temperamente

Eine kleine Geschichte zum Einstieg

In einer Geschichte wird erzählt, wie vier Edelleute um die Gunst einer ansehnlichen Edelfrau weben. Die Schöne ist dessen aber überdrüssig, und beschließt, die Bewerber loszuwerden. Ihr Vorhaben führt sie in recht drastischer Weise aus, ohne Rücksicht auf den Liebesschmerz ihrer Verehrer. Schadenfrohe Diener stecken jeden der vier Edlen in einen festen Sack. Alsdann werden die Säcke von allen Seiten mit Knüppeln bearbeitet, vor die Tore der Stadt gebracht und sich selbst überlassen. Das nutzen die Geschmähten natürlich, um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Gönnen wir der Dame ihren fragwürdigen Triumph und kümmern uns darum, was die vier Herren tun. Dass sie allesamt nicht guter Stimmung sind, war zu erwarten. Aber wie jeder seinem Herzen Luft macht, darin unterscheiden sie sich sehr:

  1. Der erste schimpft wie ein Rohrspatz und beweist dabei einen beachtlichen Wortschatz und eine erstaunliche Redegewandtheit. Er steigert sich in Rage hinein, sogar ein Wuttränchen quellt aus dem vor Entrüstung funkelnden Auge. Doch es dauert nicht lange, da lässt sein Spektakeln nach und hört mit einem letzten Seufzer ganz auf. „Na bitte, dann eben nicht. Es gibt schließlich noch andere Frauen, so schön war sie nun auch wieder nicht.“ Spricht´s und geht davon, ein Liedlein trällernd.
  2. Unser zweiter Mann sitzt auf einem Baumstumpf und leidet, leidet, offensichtlich, heftig und tief. Mit gequältem Blick ringt er sich den Satz ab: „Mir geht auch alles schief!“ Es ist nicht ausgeschlossen, dass er immer noch gramvoll grollend dort hockt.
  3. Der dritte reagiert bedrohlich. Der ganze Edelmann zornschnaubend, geballte Wut. Vor Rachedurst glänzende Augen, geschwollene Schläfenadern. Der Degen zerfetzt – mangels anderem – vorerst den Sack. Den Kampfesruf „Ihr zeig´ ich’s!“ ausstoßend, marschiert der Ritter forschen Schritts in Richtung Stadt.
  4. Und was treibt unser vierter Mann? Nachdem er ein Weilchen gebrummelt hat, sitzt er nun ziemlich ruhig und gelassen da, scheint sich mit allem abgefunden zu haben. „Endlich habe ich meine Ruhe wieder. Hoffentlich passiert nichts mehr.“ Gemächlich steht er auf und stapft in Richtung seiner Behausung. Andere Wünsche, als dorthin zu kommen, scheint er nicht zu haben.

Charakterisierung der 4 Temperamente

Der Sanguiniker – Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Merkmale:

  • gefühlsmäßig ansprechbar
  • neue Gefühle entstehen leicht und schnell
  • aufgeschlossener Mensch
  • leicht begeisterungsfähig
  • interessiert sich für vieles
  • findet schnell Kontakt
  • seine Gefühle wechseln rasch, oft aber ohne tiefe Spuren zu hinterlassen
  • er neigt zu „Strohfeuer“ – Reaktionen
  • kommt über Misserfolge schnell hinweg
  • ist meist heiter und lebensfroh, ohne ängstliche Bedenken bei neuen Aufgaben
  • Motto: „Das schaffe ich schon!“
  • kann sich rasch auf neue Situationen einstellen
  • die Gefühle halten nicht lange an
  • seine Meinung kann schnell umgestimmt werden
  • vergisst Dinge, die er sich vorgenommen hat
  • Neigung seine Gefühle überschwänglich auszudrücken
Eigenschaften wie….. aber auch…..
froh
zuversichtlich
feinfühlig
interessiert
beweglich
redegewandt
herzlich
lebhaft
leichtsinnig
ablenkbar
unbeständig
unbesonnen
geschwätzig

 

Der Melancholiker – Schwarzseher

Merkmale:

  • Gegenteil des Sanguinikers
  • ist gefühlsmäßig eher ansprechbar
  • ihn berührt und beeindruckt nicht alles
  • beschränkt sich beim Aufnehmen neuer Eindrücke auf wesentliches
  • was ihn aber anspricht beschäftigt ihn längere Zeit
  • Gefühle wechseln nicht so schnell, wirkt verschlossen
  • besitzt keinen großen Freundeskreis
  • Freundschaften sind beständiger
  • liebt es manchmal allein zu sein
  • fleißig, sorgfältig und ausdauernd im Beruf
  • kleine Misserfolge bedrücken ihn
  • rasches Umstellen liegt ihn nicht
  • typisch ist eine eher traurige, gedrückte Stimmung; unbeschwertes Lachen ist selten
  • Motto: „Das schaffe ich bestimmt nicht!“
Eigenschaften wie….. aber auch…..
beständig
fleißig
gründlich
gewissenhaft
treu
zuverlässig
verschlossen
schwermütig
ängstlich
empfindlich
mutlos

 

Der Choleriker – „die Fliege an der Wand“

Merkmale:

  • gefühlsmäßig sehr ansprechbar
  • neigt zu Affekten (Gefühle, die sich stürmisch äußern, aber – zum Glück – nicht lange anhalten)
  • der kleinste Anlass kann ihn wütend und jähzornig machen
  • dann schimpft er, poltert, verliert seine Beherrschung und weiß nicht mehr genau, was er tut
  • bis die Erregung abklingt urteilt er ungerecht und ist nicht mehr Herr seiner Handlungen
  • kann sich leidenschaftlich und energisch für etwas einsetzen – auch wenn die Vernunft dagegen spricht
  • manchmal stürmt er los und will mit dem Kopf durch die Wand
  • Geduld fällt ihm schwer
  • er ist bis auf die Affektausbrüche ausdauernd, beständig und zuverlässig
Eigenschaften wie….. aber auch…..
begeisterungsfähig
leidenschaftlich
entschlossen
ausdauernd
verlässlich
initiativreich
reizbar
jähzornig
ungeduldig
unbeherrscht
eigensinnig
nachtragend

 

 

Der Phlegmatiker – immer mit der Ruhe…

Merkmale:

  • Gegenteil des Cholerikers: was der eine zu viel hat, hat der andere zu wenig
  • gefühlsmäßig wenig erregbar
  • viele Dinge berühren ihn innerlich nicht
  • aus seiner geradezu unerschütterlichen Ruhe kann ihn schwer etwas herausreißen
  • während andere längst unter „Hochdruck“ stehen, bleibt er kaltblütig und behält die Nerven
  • ist nur schwer zu begeistern
  • reagiert trocken und nüchtern
  • hat der zu etwas eine Einstellung gefunden, so erweisen sich seine Gefühle als anhaltend
  • ist beständig und anhänglich; in der Arbeit gleichmäßig und bedächtig
  • rasches Reagieren, öfters Umstellen auf wechselnde Ereignisse in Beruf oder Familie liegen ihn nicht
  • kann bequem und träge sein
  • hängt an Gewohntem, fühlt sich wohl im vertrauten Trott
Eigenschaften wie….. aber auch…..
zufrieden
ausgeglichen
ruhig
kaltblütig
verträglich
anhänglich
gleichgültig
begeisterungslos
uninteressiert
„faul“
bequem
unentschlossen

 

Das Gleichnis mit dem Stein

Die vier Temperamente lassen sich an einem simplen Szenario verdeutlichen. Man stelle sich vor, ein großer Stein versperre einem Menschen seinen Weg.

  • Der Sanguiniker wird heiter in seiner unbetrübten Art über den Stein hinweg hüpfen oder klettern.
  • Der Choleriker wird des unerwarteten Hindernisses wegen in Rage geraten und womöglich versuchen, den Stein mit einem Kraftakt aus dem Weg zu räumen.[7]
  • Der Phlegmatiker geht Konflikten mit unnötig großem Aufwand aus dem Weg, er wird einen großen Bogen um den Stein herum machen.
  • Der Melancholiker wird beim Anblick des Steins seine Reise in Frage stellen und sich traurig auf den Stein setzen, um nachzudenken und sein Vorhaben zu überdenken.

Schlussbemerkungen

Möglicherweise hat sich der eine oder andere von euch in einen der vier Typen wieder erkannt.

Viele haben aber sicher festgestellt: So richtig passe ich zu keinem Typ. Wie kommt das?

Wir müssen bedenken, dass Temperamenteigenschaften verfestigt sind. Sie treten also bei einem Menschen im Laufe der Zeit immer wieder auf, zeigen sich in den verschiedensten Situationen. Natürlich kann auch ein Melancholiker herzlich lachen, ein Phlegmatiker aufbrausen, ein Choleriker träge sein, ein Sanguiniker lange Zeit mit einem Misserfolg nicht fertig werden. Aber solche Verhaltensweisen sind selten zu beobachten, sie sind nicht typisch und nicht verfestigt.

Weiterhin sollten wir bedenken, dass hier die Merkmale der Temperamente quasi „lupenrein“ beschrieben wurden. Alle Eigenschaften können aber auch abgestuft auftreten.

die Erfahrung zeigt, dass es unter den Menschen die „reinen“ Typen gar nicht gibt, sondern, dass immer Temperament- Mischformen also „Zwischentypen“anzutreffen sind. In ihnen vereinen sich Eigenschaften verschiedener Temperamente.

Quelle:

http://www.zum.de/Faecher/Eth/SA/stoff9/tempera.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Temperamentenlehre

Lockruf in die Dynamik der Liebe

Lockruf in die Dynamik der Liebe

Die unerbittlich erscheinenden Worte der Bergpredigt sind Ausdruck einer unerbittlichen Liebe des Schöpfers zu seinem Geschöpf.

ER hat das Wunderwerk Mensch geschaffen und zu wirklich Großem befähigt: Ihn und die Menschen mehr als alles zu lieben. Er will nicht zulassen, dass wir uns mit Halbherzigkeit und Halbheit zufrieden geben und in der Spaltung verharren, in die wir geraten sind. Die einzelnen Aussagen dieses Teils der Bergpredigt, die wie eine Aneinanderreihung von Forderungen erscheinen können, sind geeint in der Dynamik, in die sie hineinführen wollen, in die Dynamik einer grenzenlosen Liebe. Die Gebote sind nur die Minimalforderung an unser Leben, in dem „Ich aber sage euch…“, das Jesus hier spricht, geht es aber um das „mehr“ – um die liebende Achtsamkeit, um Vergebung, die nicht lange fragt, und um ein ungebrochenes Verhältnis zu unserem eigenen Leib und unserem Leben. Es geht hier wesentlich um einen Weg, der zur Heilung all unserer Gebrochenheit führt und alle Bereiche des Lebens heil werden lassen will.

(Text: Veronika)

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