Christliche Paradoxa #01

Nie las ich eine Zeile christlicher Apologetik. Auch heute lese ich davon so wenig wie möglich. Den Weg zur orthodoxen Theologie wiesen mir Huxley, Spencer und Bradlaugh.[1] Sie säten die ersten heftigen Zweifel am Zweifel in meinem Kopf. Unsere Großmütter hatten ganz recht mit ihrer Warnung, Tom Paine[2] und die Freidenker brächten uns nur den Verstand durcheinander. Das stimmt. Meinen brachten sie ganz schrecklich durcheinander.

Ausgerechnet der Rationalist brachte mich auf die Frage, ob Vernunftdenken eigentlich zu etwas nütze ist, und nach der Lektüre von Herbert Spencer war ich (zum ersten Mal) im Zweifel, ob die Evolution überhaupt stattgefunden hat. Als ich den letzten von Colonel Ingersolls[3] atheistischen Vorträgen beiseite legte, schoß mir der grauenvolle Gedanke durch den Kopf: »Fast machst du mich schon zum Christen!« Ich war ganz verzweifelt.

Für diese sonderbare Wirkung der großen Agnostiker – daß sie Zweifel wecken, die tiefer reichen als ihre eigenen – ließen sich viele konkrete Beispiele anführen. Ich beschränke mich auf eines. Als ich all diese nicht- oder antichristlichen Darstellungen des Glaubens, von Huxley bis Bradlaugh, las und immer wieder las, gewann ich langsam, aber spürbar den schrecklichen Eindruck, das Christentum müsse etwas ganz Außergewöhnliches sein. Denn nicht bloß besaß es besonders gefährliche Laster, sondern offenbar (wie mir klar wurde) auch eine mystische Gabe angeblich unvereinbare Laster zusammenzubringen.

Attackiert wurde es von allen Seiten und aus den gegensätzlichsten Gründen. Kaum hatte einer der Rationalisten bewiesen, daß es zu weit im Osten liege, bewies ein anderer nicht weniger klar, es liege zu weit im Westen. Kaum hatte sich meine Empörung, ob seiner schroffen und aggressiven Kantigkeit etwas gelegt, da wurde mein kritischer Blick auf seine verweichlichende und sinnesfreudige Rundheit gelenkt.

Für den Fall, daß jemand unter meinen Lesern dem hier Geschilderten nie begegnet ist, will ich an ein paar willkürlich herausgegriffenen Beispielen veranschaulichen, wie dieser dem Angriff der Skeptiker innewohnende Widerspruch aussieht. Ich beschränke mich auf vier oder fünf; es gibt aber noch fünfzig weitere.

Sehr erregt hat mich etwa die wortgewaltige Anklage, das Christentum sei geprägt von unmenschlicher Schwarzseherei; denn aufrichtigen Pessimismus empfand ich (und empfinde ich noch heute) als unverzeihliches Vergehen. Unaufrichtiger Pessimismus ist eine soziale Errungenschaft, und zwar eine eher angenehme; und glücklicherweise ist fast jeder Pessimismus unaufrichtig. Wäre das Christentum tatsächlich, wie diese Leute behaupten, durch und durch schwarzseherisch und lebensfeindlich, würde ich so fort St. Paul’s Cathedral in die Luft jagen. [Diese Floskel wird wohl heute hundert Jahre später die Aufmerksamkeit sämtlicher westlicher Geheimdienste erregen, damals galt sie wohl noch politisch korrekt; Anmerkung M. Schüler]

Aber nun kommt das Erstaunliche. Im ersten Kapitel bewies man mir (zu meiner großen Genugtuung), daß das Christentum zu pessimistisch ist; im zweiten Kapitel bewies man mir dann, daß es viel zu optimistisch ist. Einerseits warf man dem Christentum vor, mit seinem gräßlichen Heulen und Zähneklappern hindere es die Menschen, am Busen der Natur Freude und Freiheit zu suchen. Andererseits warf man ihm vor, mit seiner frei erfundenen Vorsehung lulle es die Menschen nur ein und verbanne sie in eine rosa-weiße Kinderwelt.

Der eine Agnostiker monierte die christliche Ansicht, die Natur sei von sich aus nicht schön und es falle so schwer, frei zu sein. Ein anderer wandte sich gegen den christlichen Optimismus (»das von frommen Händen gewobene Kleid der Heuchelei«), der uns die Tatsache verberge, daß die Natur häßlich und daß es unmöglich ist, frei zu sein.

Kaum hatte der eine Rationalist das Christentum als Alptraum bezeichnet, kam schon ein anderer und nannte es das Paradies des Toren. Das gab mir zu denken; die Vorwürfe vertrugen sich nicht miteinander. Die christliche Religion, so fand ich, kann nicht gleichzeitig eine schwarze Maske vor einer weißen Welt und eine weiße Maske vor einer schwarzen Welt sein. Die Lage des Christen kann nicht gleichzeitig so behaglich sein, daß es feige ist, daran zu hängen, und so unbehaglich, daß es töricht ist, sie zu ertragen. Wenn das Christentum das Weltbild der Menschen verfälscht, geht das nur auf die eine oder die andere Weise; es kann nicht sowohl eine grüne als auch eine rosa Brille sein.

Damals ließ ich mir, wie alle jungen Männer, Swinburnes höhnisch herausgebrüllte Verse über den Trübsinn der Religion genußvoll auf der Zunge zergehen:

Du hast gesiegt, oh bleicher Galiläer,

die Welt ist heute grau von Deinem Atem.

Aber als ich las, was derselbe Dichter (etwa in Atalanta) über das Heidentum schreibt, begriff ich, daß die Welt wohl noch grauer war, bevor der Atem des Galiläers sie streifte. Dort behauptet Swinburne in abstracto, das Leben schlechthin sei stockfinster. Und dennoch soll das Christentum es verfinstert haben. Ihm hielt er vor, es sei pessimistisch, und dabei war er selbst ein Pessimist. Da konnte doch etwas nicht stimmen.

Und einen schwindelerregenden Augenblick lang schoß mir der Gedanke durch den Kopf, daß das Verhältnis zwischen Religion und Glück von denen, die nach eigenem Bekunden weder das eine noch das andere besitzen, nicht gerade am besten beurteilt werden kann.

Um Missverständnisse zu vermeiden: ich bin damals nicht spornstreichs zu dem Schluß gelangt, die Anklagen seien falsch oder die Ankläger Einfaltspinsel. Ich habe nur gefolgert, das Christentum müsse sehr viel unheimlicher und verruchter sein, als sie es darstellten. Mag sein, daß etwas tatsächlich zwei so entgegengesetzte Laster hat; aber dann ist es einigermaßen sonderbar. Wenn jemand einerseits zu dick und andererseits zu dünn ist, macht er eine seltsame Figur. Zum damaligen Zeitpunkt dachte ich nur an die seltsame Figur der christlichen Religion; ich schloß nicht auf eine seltsame Figur im rationalistischen Denken.

Hier ein zweites Beispiel. Als schlagendes Argument gegen das Christentum empfand ich den Vorwurf, alles »Christliche« habe etwas Ängstliches, Schwächliches und Unmännliches an sich, besonders in seiner Einstellung zum Sich-Wehren und Kämpfen. Die großen Skeptiker des 19. Jahrhunderts waren in der Regel gestandene Männer: Bradlaugh auf seine überschwengliche, Huxley auf seine reservierte Art. Im Vergleich zu ihnen waren die christlichen Maximen tatsächlich gekennzeichnet durch Schwäche und übermäßige Langmut.

Das Evangelium mit seinem Paradox von der anderen Wange, die Tatsache, daß Geistliche nie mit der Waffe kämpfen, dies und vieles andere stützte den Vorwurf, das Christentum sei ein Versuch, Männern“ das Aussehen von Lämmern zu geben. Ich las ihn und glaubte ihn, und hätte ich sonst nichts gelesen, dann hätte ich ihn auch weiterhin geglaubt. Aber plötzlich las ich etwas ganz anderes.

Ich schlug eine Seite in meinem Handbuch für Agnostiker um, und mein Verstand war plötzlich auf den Kopf gestellt. Da erfuhr ich nämlich, ich müsse das Christentum hassen, nicht weil es zu wenig, sondern weil es zu viel kämpfe. Die christliche Religion, so hieß es nun, sei die Mutter aller Kriege. Sie habe die Welt mit Blut überschwemmt. Bisher war ich zornig auf den „Christen“, weil er nie in Zorn gerät. Und jetzt las ich, ich müsse zornig auf ihn sein, weil sein Zorn das Gigantischste und Schrecklichste sei, was die menschliche Geschichte je gesehen habe; weil sein Zorn die Erde getränkt und die Sonne geschwärzt habe.

Dieselben, die dem Christentum vorwarfen, daß seine Klöster auf Gewalt und Widerstand verzichten, hielten ihm zugleich vor, daß seine Kreuzzüge Gewalttätigkeit und Heldenmut forderten. Ihnen zufolge war das arme alte Christentum gleichermaßen daran schuld, daß Eduard der Bekenner nicht gekämpft und daß Richard Löwenherz gekämpft hat. Die Quäker, so lasen wir, sind die einzig typischen Christen; und dennoch sind die von Cromwell und Alba veranstalteten Massaker typisch christliche Verbrechen.

Was sollte das alles heißen? Was mochte das für ein Christentum sein, das unablässig Kriege verbietet und unablässig Kriege zeugt? Wie mochte etwas beschaffen sein, wenn man ihm einerseits vorhalten kann, es kämpfe nicht, und andererseits, es kämpfe unaufhörlich? Aus welcher Rätselwelt stammte diese monströse Mordlust und diese monströse Sanftmut? Von Minute zu Minute sah das Christentum wunderlicher aus.

Und hier ein drittes Beispiel, das sonderbarste von allen, weil es dabei um den einzigen echten Einwand gegen den Glauben geht. Der einzige echte Einwand gegen die christliche Religion lautet schlicht, daß sie eine Religion unter anderen ist.

Die Welt ist groß und voll von Menschen verschiedenster Art. Das Christentum (so kann man argumentieren) ist etwas Bestimmtes und auf bestimmte Menschen begrenzt; es begann in Palästina und kam praktisch über Europa nicht hinaus. In meiner Jugend hat mich dieses, Argument gehörig beeindruckt, und ich war, fasziniert von der in den »Ethischen Gesellschaften« oft gepredigten Doktrin, alle Menschen seien, ohne es zu wissen, vereint in einer einzigen großen Religionsgemeinschaft, die sich auf die Allgegenwart des menschlichen Gewissens gründet.

Glaubenslehren, so hieß es, spalten die Menschheit; die Sittlichkeit hingegen eint sie. Mag die Seele in die fremdartigsten und fernsten Länder und Zeiten ausschwärmen – immer wird sie auf das dem Menschen innewohnende sittliche Gefühl stoßen. Mag sie Konfuzius unter fernöstlichen Bäumen antreffen – er wird dort schreiben: »Du sollst nicht stehlen.« Mag sie die rätselhafteste Hieroglyphe in der ältesten Wüste entziffern einmal enträtselt wird sie bedeuten: »Knaben müssen die Wahrheit sagen.«

Damals glaubte ich an den Grundsatz, daß alle Menschen als sittlich empfindende Wesen Brüder sind, und, ich glaube noch heute daran – wenn es um andere Dinge geht. Und ich war zutiefst empört, weil (wie ich annahm) das Christentum unterstellt, ganze Menschenalter und Reiche hätten dieses Licht der Gerechtigkeit und Vernunft nie gekannt.

Aber dann entdeckte ich etwas Erstaunliches. Ich entdeckte, daß dieselben Leute, die behaupteten, die Menschheit sei – von Platon bis Emerson – eine einzige Religionsgemeinschaft, zugleich behaupteten, die Sittlichkeit habe sich von Grund auf gewandelt und was in der einen Epoche richtig sei, sei in einer anderen falsch.

Fragte ich zum Beispiel nach einem Altar, bekam ich zu hören, wir brauchten keinen, denn die Menschen, unsere Brüder, hätten uns mit ihren allgemeinen Sitten und Idealen unmißverständliche Orakel und einen einheitlichen Glauben hinterlassen. Wies ich jedoch sachte darauf hin, daß es zu diesen allgemeinen Sitten der Menschen gehöre, einen Altar zu haben, vollzogen meine agnostischen Lehrmeister eine schlichte Kehrtwendung und behaupteten, die Menschen hätten immer in Unwissenheit und im Aberglauben der Wilden gelebt.

Täglich hörte ich sie höhnen das Christentum habe nur ein einziges unter den Völkern erleuchtet und lasse die übrigen unwissend dahinsterben. Aber zugleich hörte ich sie prahlerisch verkünden, Wissenschaft und Fortschritt gebe es nur bei einem einzigen unter den Völkern und die übrigen seien unwissend dahingestorben.

Der Hauptvorwurf, den sie dem Christentum machten, war zugleich das Hauptkompliment, das sie sich selber machten, und ihre Gewichtung der beiden Seiten fiel merkwürdig ungerecht aus, denn was sie forderten, war dies: Beim Blick auf einen Heiden oder Agnostiker dürfen wir nicht vergessen, daß alle Menschen eine einheitliche Religion besitzen; beim Blick auf einen Mystiker oder Spiritualisten sollen wir lediglich feststellen, daß manche Menschen abstruse Religionen haben.

Der Sittenlehre von Epiktet können wir vertrauen, weil sich die Sittlichkeit bis heute nicht geändert hat. Auf die Sittenlehre von Bossuet dürfen wir nicht bauen, weil sich die Sittlichkeit seither geändert hat. Geändert hat sie sich in zweihundert Jahren, nicht aber in zweitausend.

Auszug aus: G.K. Chesterton: Orthodoxie, Abschnitt VI: DIE PARADOXA DES CHRISTENTUMS

Fortsetzung folgt ..


[1] Philosoph der griechischen Antike, Stoiker; seiner Lehre zufolge ist der Mensch von Geburt an ein sittliches Wesen.

[2] Jacques-Benigne Bossuet (1627-1704), französischer Geistlicher und Theologe, von 1670 bis 1681 Erzieher des Dauphins am Hofe Ludwigs xrv:, danach Bischof von Meaux. Bossuet betrieb die Aufhebung des Edikts von Nantes, 1682 verfaßte er die Deklaration des Klerus über die gallikanischen Freiheiten.

 


[1] Thomas Huxley (1825-1895), englischer Zoologe und Naturforscher bereiste Australien und setzte sich für Darwins Abstammungslehre ein. Herbert Spencer (1820-1903), englischer Philosoph und Soziologe, Mitarbeiter des Economist, vertrat noch vor Darwin eine evolutionistische Fortschrittstheorie. Charles B. Bradlaugh (1833-1891), Begründer der Zeitung National Reformer, plädierte für soziale Reformen, unter anderem auch für die Drosselung des Bevölkerungswachstums durch Geburtenkontrolle.

[2] Thomas Paine (1737-1809), englischer revolutionärer Schriftsteller und Unterstützer der amerikanischen Unabhängigkeit, später Deist.

[3] Robert Green Ingersoll (1833-1899), amerikanischer Jurist und Redner, berühmt durch seine öffentlichen Angriffe auf die Bibel.

Fähnchen im Wind

Wie sehr sich doch die Fähnchen der Medien nach dem Winde drehen, kann im dem historischen Ereignis, der Rückkehr Napoleons von Elba, beobachtet werden.

Die folgenden Zeilen stammen von dem französischen Schriftsteller Étienne-Léon de Lamothe-Langon aus Paris, der die Rückkehr, man würde heute sagen Comeback, des zeitweilig gestürzten Imperators Napoleon aus der Elba- Verbannung aus dem Jahr 1815 beschreibt.

Wir erinnern uns: spätestens seit der verheerenden Niederlage Napoleons in Leipzig galt der Tyran auch in seiner Heimat als Kriegstreiber und Menschenschlächter und wurde als Ungeheuer verschrienen.

Dazu nun die Zeitungsmeldungen von Étienne-Léon de Lamothe-Langon, die innerhalb weniger Wochen der ansteigender Machtfülle Napoleons entsprechend, eine eigenartige Veränderungen erleben durften:

  1. „Das Ungeheuer hat die Insel Elba verlassen.“
  2. „Der Räuber landete in der Bucht von Cannes.“
  3. „Der Usurpator ist in Grenoble eingezogen.“
  4. „Der Korse hat zu Lyon die Behörden empfangen.“
  5. „Bonapartes Armee wurde durch die des Marschall Ney verstärkt.“
  6. „Der furchtbare Rival der Bourbons befindet sich zu Fontainebleau in demselben Gemach, in dem er seine Abdankung unterzeichnete.“
  7. „Seine kaiserliche Hoheit wird noch heute abend in den Tuilerien sein.“

Mal ehrlich; Seit diesem Vorfall hat sich der Brachnche nicht viel getan.

Gebet für die verfolgten Christen

Gebet für die verfolgten Christen

… und zur Bekehrung der Verfolger

A: Gegrüßet seist du, Maria (3 x)

A: Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas, zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tale der Tränen. Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen zu uns und nach diesem Elende zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!

V: Bitte für uns, o heilige Gottesmutter,

A: Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

V: Lasset uns beten. …. durch Christus unseren Herrn. A: Amen.

V: Heiliger Erzengel Michael, A: verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz! „Gott gebiete ihm“, so bitten wir flehentlich. Und du, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Menschen die Welt durchziehen, mit Gottes Kraft hinab in den Abgrund. Amen.

V: Heiligstes Herz Jesu!

A: Erbarme dich unser. (3 x)

V: Zu dir, heiliger Josef, fliehen wir in unserer Not und bitten voll Vertrauen um deinen Schutz. Bei der Liebe, weiche dich mit der unbefleckten Gottesmutter verbunden, und der väterlichen Zärtlichkeit, mit der du das Jesuskind umfangen, flehen wir dich an: A: Du wollest in Milde hinblicken auf das Erbe, das Jesus Christus mit Seinem Blute erworben hat. V: Hilf uns in unserer Not mit deinem mächtigen Beistand, fürsorglicher Beschützer der Heiligen Familie. A: Wache über die auserwählte Schar der Jünger Jesu Christi. V: Halte fern von uns, liebreicher Vater, alle Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis. A: Stehe vom Himmel her uns gnädig bei, du unser starker Helfer im Kampf mit den Mächten der Finsternis. V: Wie du einst der Jesuskind aus der höchsten Lebensgefahr errettet hast, so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes gegen die Nachstellungen der Feinde und jede Widerwärtigkeit. A: Nimm uns alle in deinen beständigen Schutz, auf dass wir nach deinem Beispiel und mit deiner Hilfe heilig leben, selig sterben und die ewige Seligkeit im Himmel erlangen.
Amen.

Allerseelen

19:00 Uhr Abendmesse zu Allerseelen

Auch dieses Jahr findet am Tag Allerseelen ein gesungenes Requiem für alle Verstorbenen in der Stiftskirche Neustadt statt. Da Allerseelen auf einen Wochentag fällt, haben wir  den Beginn auf 19:00 Uhr gesetzt, damit Gläubige auch nach der Arbeit die Möglichkeit haben den Gottesdienst zu besuchen.

Hinweise zu Sonntag, 30. August 2015

Erwachsenenbildung

Am Sonntag, der 30. August 2015, findet um 9:00 Uhr wieder die Erwachsenenbildung statt.

Alle sind recht herzlich eingeladen!

Erlebnistag deutsche Weinstraße

Wie jedes Jahr am letzten Sonntag im August, findet am 30. August 2015 der Weinstraßen – Erlebnistag statt. Es ist mit Verkehrsbehinderungen ab etwa 9:30 Uhr und erschwerter Parkplatzsuche zu rechnen.

 

Dominus Jesus #06

Letzter Teil:

VI. Die Kirche und die Religionen im Hinblick auf das Heil

20. Von dem, was oben in Erinnerung gerufen wurde, ergeben sich auch einige notwendige Punkte für die Richtung, welche die theologische Reflexion einschlagen muss, um die Beziehung der Kirche und der Religionen mit dem Heil zu vertiefen.

Es ist vor allem fest zu glauben, dass die

  • »pilgernde Kirche zum Heile notwendig ist. Der eine Christus ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der Kirche, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat (vgl. Mk 16,16; Joh 3,5), hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die die Menschen durch die Taufe wie durch eine Türe eintreten, bekräftigt«.77

Diese Lehre darf nicht dem allgemeinen Heilswillen Gottes entgegengesetzt werden (vgl. 1 Tim 2,4); deswegen

  • »muss man diese beiden Wahrheiten zusammen gegenwärtig haben, die tatsächlich gegebene Möglichkeit des Heiles in Christus für alle Menschen und die Notwendigkeit der Kirche für dieses Heil«.78

Die Kirche ist das »allumfassende Heilssakrament«.79 Sie ist immer auf geheimnisvolle Weise mit dem Retter Jesus Christus, ihrem Haupt, verbunden und ihm untergeordnet, und hat deshalb im Plan Gottes eine unumgängliche Beziehung zum Heil eines jeden Menschen.80 Für jene, die nicht formell und sichtbar Glieder der Kirche sind, »ist das Heil in Christus zugänglich kraft der Gnade, die sie zwar nicht förmlich in die Kirche eingliedert — obschon sie geheimnisvoll mit ihr verbunden sind —, aber ihnen in angemessener Weise innerlich und äußerlich Licht bringt. Diese Gnade kommt von Christus, sie ist Frucht seines Opfers und wird vom Heiligen Geist geschenkt«.81 Sie steht in Beziehung zur Kirche, die »ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters«.82

21. Bezüglich der Weise, in der die heilbringende Gnade Gottes, die immer durch Christus im Heiligen Geist geschenkt wird und in geheimnisvoller Beziehung zur Kirche steht, die einzelnen Nichtchristen erreicht, stellt das Zweite Vatikanische Konzil lediglich fest, dass Gott sie schenkt »auf Wegen, die er weiß«.83 Die Theologie ist damit beschäftigt, dieses Thema zu vertiefen. Diese theologische Arbeit ist zu ermutigen, denn sie ist zweifellos nützlich für ein wachsendes Verständnis der Heilspläne Gottes und der Wege ihrer Verwirklichung. Doch aus dem bisher Gesagten über die Mittlerschaft Jesu Christi und über die »besondere und einzigartige Beziehung«84 zwischen der Kirche und dem Reich Gottes unter den Menschen — das im Wesentlichen das Reich des universalen Retters Jesus Christus ist —, geht klar hervor, dass es dem katholischen Glauben widerspräche, die Kirche als einen Heilsweg neben jenen in den anderen Religionen zu betrachten, die komplementär zur Kirche, ja im Grunde ihr gleichwertig wären, insofern sie mit dieser zum eschatologischen Reich Gottes konvergierten.

Gewiss enthalten und bieten die verschiedenen religiösen Traditionen Elemente der Religiosität, die von Gott kommen85 und zu dem gehören, was »der Geist im Herzen der Menschen und in der Geschichte der Völker, in den Kulturen und Religionen bewirkt«.86 Einige Gebete und Riten der anderen Religionen können tatsächlich die Annahme des Evangeliums vorbereiten, insofern sie Gelegenheiten bieten und dazu erziehen, dass die Herzen der Menschen angetrieben werden, sich dem Wirken Gottes zu öffnen.87 Man kann ihnen aber nicht einen göttlichen Ursprung oder eine Heilswirksamkeit ex opere operato zuerkennen, die den christlichen Sakramenten eigen ist.88 Es kann auch nicht geleugnet werden, dass andere Riten, insofern sie von abergläubischen Praktiken oder anderen Irrtümern abhängig sind (vgl. 1 Kor 10,20-21), eher ein Hindernis für das Heil darstellen.89

 

22. Mit dem Kommen Jesu Christi, des Retters, hat Gott die Kirche für das Heil aller Menschen eingesetzt (vgl. Apg 17,30_31).90 Diese Glaubenswahrheit nimmt nichts von der Tatsache weg, dass die Kirche die Religionen der Welt mit aufrichtiger Ehrfurcht betrachtet, schließt aber zugleich radikal jene Mentalität des Indifferentismus aus, die »durchdrungen ist von einem religiösen Relativismus, der zur Annahme führt, dass „eine Religion gleich viel gilt wie die andere“«.91 Wenn es auch wahr ist, dass die Nichtchristen die göttliche Gnade empfangen können, so ist doch gewiss, dass sie sich objektiv in einer schwer defizitären Situation befinden im Vergleich zu jenen, die in der Kirche die Fülle der Heilsmittel besitzen.92

  • »Alle Söhne der Kirche sollen aber dessen eingedenk sein, dass ihre ausgezeichnete Stellung nicht den eigenen Verdiensten, sondern der besonderen Gnade Christi zuzuschreiben ist; wenn sie ihr im Denken, Reden und Handeln nicht entsprechen, wird ihnen statt Heil strengeres Gericht zuteil«.93

Man versteht also, dass die Kirche in Treue zum Auftrag des Herrn (vgl. Mt 28,19-20) und als Forderung der Liebe zu allen Menschen

  • »unablässig verkündet und verkündigen muss Christus, der ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat«.94

Auch im interreligiösen Dialog behält die Sendung ad gentes »heute und immer… ihre ungeschmälerte Bedeutung und Notwendigkeit«.95

»Gott will ja, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Gott will, dass alle durch die Erkenntnis der Wahrheit das Heil erlangen. Das Heil liegt in der Wahrheit. Wer dem Antrieb des Geistes der Wahrheit gehorcht, ist schon auf dem Weg zum Heil; die Kirche aber, der diese Wahrheit anvertraut worden ist, muss dem Verlangen des Menschen entgegengehen und sie ihm bringen. Weil die Kirche an den allumfassenden Heilsratschluss Gottes glaubt, muss sie missionarisch sein«.96

Deswegen ist der Dialog, der zum Evangelisierungsauftrag gehört, nur eine der Tätigkeiten der Kirche in ihrer Sendung ad gentes.97 Die Parität, die Voraussetzung für den Dialog ist, bezieht sich auf die gleiche personale Würde der Partner, nicht auf die Lehrinhalte und noch weniger auf Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, im Vergleich zu den Gründern der anderen Religionen. Geführt von der Liebe und von der Achtung vor der Freiheit,98 muss sich die Kirche vorrangig darum bemühen, allen Menschen die Wahrheit, die durch den Herrn endgültig geoffenbart wurde, zu verkünden und sie aufzurufen, dass die Bekehrung zu Jesus Christus und die Zugehörigkeit zur Kirche durch die Taufe und die anderen Sakramente notwendig sind, um in voller Weise an der Gemeinschaft mit Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist teilzuhaben. Die Pflicht und die Dringlichkeit, das Heil und die Bekehrung zum Herrn Jesus Christus zu verkünden, wird durch die Gewissheit des universalen Heilswillens Gottes nicht gelockert, sondern verstärkt.

 


 

Schluss

23. Die vorliegende Erklärung, in der einige Glaubenswahrheiten wieder vorgelegt und geklärt werden, will dem Beispiel des Apostels Paulus folgen, der an die Gläubigen in Korinth schreibt:

»Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe« (1 Kor 15,3).

In Anbetracht einiger problematischer oder auch irriger Ansätze ist die theologische Reflexion aufgerufen, den Glauben der Kirche neu zu bekräftigen und von ihrer Hoffnung überzeugend und eindringlich Rechenschaft zu geben.

Bei der Erörterung des Themas der wahren Religion stellten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils fest:

»Diese einzige wahre Religion, so glauben wir, ist verwirklicht in der katholischen, apostolischen Kirche, die von Jesus dem Herrn den Auftrag erhalten hat, sie unter allen Menschen zu verbreiten. Er sprach ja zu den Aposteln: „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19-20). Alle Menschen sind ihrerseits verpflichtet, die Wahrheit, besonders in dem, was Gott und seine Kirche angeht, zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren«.99

Die christliche Offenbarung wird in der Geschichte »der wahre Leitstern« 100 für die ganze Menschheit bleiben: »Die Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität«. 101 Das christliche Mysterium überwindet jede Schranke von Zeit und Raum und verwirklicht die Einheit der Menschheitsfamilie:

»Von verschiedenen Orten und Traditionen sind alle in Christus dazu berufen, an der Einheit der Familie der Kinder Gottes teilzuhaben… Jesus reißt die trennenden Wände nieder und vollzieht auf einzigartige und erhabene Weise die Vereinigung durch die Teilhabe an seinem Geheimnis. Diese Einheit ist so tief, dass die Kirche mit dem heiligen Paulus sagen kann: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19)«. 102

Papst Johannes Paul II. hat in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten am 16. Juni 2000 gewährten Audienz die vorliegende Erklärung, die in der Vollversammlung der Kongregation für die Glaubenslehre beschlossen worden war, mit sicherem Wissen und kraft seiner apostolischen Autorität bestätigt und bekräftigt und deren Veröffentlichung angeordnet.

Rom, am Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre, am 6. August 2000, dem Fest der Verklärung des Herrn.

Joseph Kardinal Ratzinger

Präfekt


 

Erläuterungen

  1. I. Konzil von Konstantinopel, Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis: DH 150.
  2. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 1: AAS 83 (1991) 249.
  3. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes und Erklärung Nostra aetate; Paul VI., Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi; Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio.
  4. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2.
  5. Päpstlicher rat für den Interreligiösen Dialog und Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion Dialog und Verkündigung, 29: AAS 84 (1992) 424; vgl. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  6. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304.
  7. Vgl. Päpstlicher rat für den Interreligiösen dialog und Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion Dialog und Verkündigung, 9: AAS 84 (1992) 417f.
  8. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 5: AAS 91 (1999) 9.
  9. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 2.
  10. Ebd., 4.
  11. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 5: AAS 83 (1991) 254.
  12. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 14: AAS 91 (1999) 17.
  13. Konzil von Chalzedon, Glaubensbekenntnis von Chalzedon: DH 301; vgl. Hl. Athanasius von Alexandrien, De Incarnatione, 54, 3: SC 199, 458.
  14. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 4.
  15. Ebd., 5.
  16. Ebd.
  17. Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 144.
  18. Ebd., 150.
  19. Ebd., 153.
  20. Ebd., 178.
  21. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 13: AAS 91 (1999) 15.
  22. Vgl. ebd., 31_32: a.a.O. 29f.
  23. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2; vgl. auch Dekret Ad gentes, 9, wo die Rede ist vom Guten, das sich »in den jeweiligen Riten und Kulturen der Völker« findet; Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 16, wo auf das Gute und Wahre unter den Nichtchristen verwiesen wird, das als Vorbereitung für die Annahme des Evangeliums betrachtet werden kann.
  24. Vgl. Konzil von Trient, Dekret über die Annahme der heiligen Bücher und der Überlieferungen: DH 1501; I. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei Filius, cap. 2: DH 3006.
  25. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 11.
  26. Ebd.
  27. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302f.; vgl. auch ebd., 56: a.a.O. 304f.; Paul VI., Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 53: AAS 68 (1976) 41f.
  28. I. Konzil von Nizäa, Nizänisches Glaubensbekenntnis: DH 125.
  29. Konzil von Chalzedon, Glaubensbekenntnis von Chalzedon: DH 301.
  30. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  31. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 6: AAS 83 (1991) 254f.
  32. Vgl. Hl. Leo der Große, Brief Lectis dilectionis tuae an Flavian: DH 294.
  33. Vgl. Hl. Leo der Große, Brief Promisisse me memini an Kaiser Leon I.: DH 318: »Die Gottheit und die Menschheit (wurden) schon bei der Emfängnis der Jungfrau selbst in einer solch großen Einheit verwoben, dass weder die göttlichen Werke ohne den Menschen noch die menschlichen Werke ohne Gott getan wurden«. Vgl. auch ebd.: DH 317.
  34. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 45; vgl. auch Konzil von Trient, Dekret über die Ursünde, 3: DH 1513.
  35. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 3f.
  36. Vgl., ebd., 7. Der heilige Irenäus schreibt, dass in der Kirche »die Gemeinschaft mit Christus niedergelegt ist, das heißt der Heilige Geist« (Adversus haereses 3, 24, 1: SC 211, 472).
  37. Vgl. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  38. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 28: AAS 83 (1991) 274. Zu den »Samen des Wortes« vgl. auch Hl. Justin, 2. Apologia 8,1_2; 10,1_3; 13,3_6: E.J. Goodspeed (Hg.), 84, 85, 88_89.
  39. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 28_29: AAS 83 (1991) 273_275.
  40. Ebd., 29: a.a.O. 275.
  41. Ebd., 5: a.a.O. 254.
  42. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 10. Der heilige Augustinus schreibt: Außerhalb von Christus, »dem universalen Heilsweg…, der dem menschlichen Geschlecht niemals fehlte…, hat niemand das Heil erlangt, erlangt es niemand und wird es niemand je erlangen« (De civitate Dei 10, 32, 2: CCL 47, 312).
  43. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 62.
  44. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 5: AAS 83 (1991) 254.
  45. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 45. Die notwendige und absolute Einzigartigkeit und Universalität Christi in der menschlichen Geschichte wird sehr treffend vom heiligen Irenäus in der Betrachtung des Vorranges Jesu als des Erstgeborenen zum Ausdruck gebracht: »Im Himmel lenkt und leitet das vollkommene Wort als der Erstgeborene aus dem Gedanken des Vaters persönlich alle Dinge; auf der Erde ist er als der Erstgeborene der Jungfrau der Gerechte und Heilige, der Knecht Gottes, Gott wohlgefällig, vollkommen in allem; indem er alle, die ihm folgen, aus dem Reich des Todes rettet, ist er als der Erstgeborene der Toten das Haupt und die Quelle des göttlichen Lebens« (Demonstratio apostolica, 39: SC 406, 138).
  46. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 6: AAS 83 (1991) 255.
  47. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14.
  48. Vgl. ebd., 7.
  49. Hl. Augustinus, Enarratio in Psalmos, Ps. 90, Sermo 2,1: CCL 39, 1266; Hl. Gregor der Grosse, Moralia in Iob, Praefatio, 6,14: PL 75, 525; Hl. Thomas von Aquin, Summa Theologiae, III, q. 48, a. 2 ad 1.
  50. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 6.
  51. Großes Glaubensbekenntnis der armenischen Kirche: DH 48; vgl. Bonifatius VIII., Bulle Unam sanctam: DH 870_872; II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.
  52. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 4; Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 11: AAS 87 (1995) 927.
  53. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 20; vgl. auch Hl. Irenäus, Adversus haereses, III, 3, 1_3: SC 211, 20_44; Hl. Cyprian, Epist. 33, 1: CCL 3B, 164_165; Hl. Augustinus, Contra advers. legis et prophet., 1, 20, 39: CCL 49, 70.
  54. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.
  55. Ebd., 8; vgl. ebd., 15; Dekret Unitatis redintegratio, 3; Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 13: AAS 87 (1995) 928f.
  56. Der authentischen Bedeutung des Konzilstextes widerspricht deshalb die Interpretation jener, die von der Formel »subsistit in« die Meinung ableiten, dass die einzige Kirche Christi auch in anderen christlichen Kirchen verwirklicht sein könnte. »Das Konzil hingegen hatte das Wort „subsistit“ gerade deshalb gewählt, um klarzustellen, dass nur eine einzige „Subsistenz“ der wahren Kirche besteht, während es außerhalb ihres sichtbaren Gefüges lediglich „Elemente des Kircheseins“ gibt, die — da sie Elemente derselben Kirche sind — zur katholischen Kirche tendieren und hinführen« (Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation zu dem Buch »Kirche: Charisma und Macht. Versuch einer militanten Ekklesiologie« von P. Leonardo Boff OFM: AAS 77 [1985] 758f.).
  57. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 3.
  58. Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Mysterium Ecclesiae, 1: AAS 65 (1973) 396_398.
  59. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 14 und 15; Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben Communionis notio, 17: AAS 85 (1993) 848.
  60. Vgl. I. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Pastor aeternus: DH 3053_3064; II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 22.
  61. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 22.
  62. (Vgl. ebd., 3.
  63. Vgl. ebd., 22.
  64. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Mysterium Ecclesiae, 1: AAS 65 (1973) 398.
  65. Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 14: AAS 87 (1995) 929.
  66. II. Vat. Konzil, Erklärung Unitatis redintegratio, 3.
  67. Kongregation für die Glaubenslehre; Schreiben Communionis notio, 17: AAS 85 (1993) 849; vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 4.
  68. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 5.
  69. Ebd., 1.
  70. Ebd., 4; vgl. Hl. Cyprian, De Dominica oratione, 23: CCL 3A, 105.
  71. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 3.
  72. Vgl. ebd., 9. Ein an Gott gerichtetes Gebet in der Didaché 9,4 (SC 248, 176) lautet: »Deine Kirche werde von den Enden der Erde zusammengebracht in dein Reich«. In der Didaché 10,5 (SC 248, 180) heißt es: »Gedenke, o Herr, deiner Kirche … und führe sie zusammen von den vier Winden, die Geheiligte, in dein Reich, das du für sie bereitet hast«.
  73. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 265f.; vgl. Apostolisches Schreiben Ecclesia in Asia, 17: L’Osservatore Romano, 7. November 1999, VII. Das Reich ist dermaßen untrennbar von Christus, dass es in gewisser Weise mit ihm identisch ist. Vgl. Origenes, In Mt. Hom., 14,7: PG 13, 1197; Tertullian, Adversus Marcionem, IV, 33,8: CCL 1, 634.
  74. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 266.
  75. Ebd., 15: a.a.O. 263.
  76. Ebd., 17: a.a.O. 264f.
  77. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14; vgl. Dekret Ad gentes, 7; Dekret Unitatis redintegratio, 3.
  78. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 9: AAS 83 (1991) 258; vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 846_847.
  79. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 48.
  80. Vgl. Hl. Cyprian, De catholicae unitate ecclesiae, 6: CCL 3, 253_254; HL. Irenäus, Adversus haereses, III, 24, 1: SC 211, 472_474.
  81. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 10: AAS 83 (1991) 258.
  82. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 2. In dem hier erklärten Sinn muss auch die bekannte Formel »Extra Ecclesiam nullus omnino salvatur« (IV. Konzil im Lateran, Kap. 1. Der katholische Glaube: DH 802) interpretiert werden. Vgl. auch den Brief des Hl. Offiziums an den Erzbischof von Boston: DH 3866_3872.
  83. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 7.
  84. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 266.
  85. Dies sind die Samen des göttlichen Wortes (»semina Verbi«), die von der Kirche mit Freude und Ehrfurcht anerkannt werden. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 11; Erklärung Nostra aetate, 2.
  86. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 29: AAS 83 (1991) 275.
  87. Vgl. ebd.; Katechismus der Katholischen Kirche, 843.
  88. Vgl. Konzil von Trient, Dekret über die Sakramente, Kan. 8 über die Sakramente im Allgemeinen: DH 1608.
  89. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304.
  90. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 17; Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 11: AAS 83 (1991) 259f.
  91. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 36: AAS 83 (1991) 281.
  92. Vgl. Pius XII., Enzyklika Mystici corporis: DH 3821.
  93. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14.
  94. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2.
  95. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 7.
  96. Katechismus der Katholischen Kirche, 851; vgl. auch ebd. 849_856.
  97. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304; Apostolisches Schreiben Ecclesia in Asia, 31: L’Osservatore Romano, 7. November 1999, XIII.
  98. Vgl. II. Vat. Konzil, Erklärung Dignitatis humanae, 1.
  99. Ebd.
  100. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 15: AAS 91 (1999) 17.
  101. Ebd., 92: a.a.O. 77f.
  102. Ebd., 70: a.a.O. 59

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