Hinweise zu Sonntag, 30. August 2015

Erwachsenenbildung

Am Sonntag, der 30. August 2015, findet um 9:00 Uhr wieder die Erwachsenenbildung statt.

Alle sind recht herzlich eingeladen!

Erlebnistag deutsche Weinstraße

Wie jedes Jahr am letzten Sonntag im August, findet am 30. August 2015 der Weinstraßen – Erlebnistag statt. Es ist mit Verkehrsbehinderungen ab etwa 9:30 Uhr und erschwerter Parkplatzsuche zu rechnen.

 

Dominus Jesus #06

Letzter Teil:

VI. Die Kirche und die Religionen im Hinblick auf das Heil

20. Von dem, was oben in Erinnerung gerufen wurde, ergeben sich auch einige notwendige Punkte für die Richtung, welche die theologische Reflexion einschlagen muss, um die Beziehung der Kirche und der Religionen mit dem Heil zu vertiefen.

Es ist vor allem fest zu glauben, dass die

  • »pilgernde Kirche zum Heile notwendig ist. Der eine Christus ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der Kirche, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat (vgl. Mk 16,16; Joh 3,5), hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die die Menschen durch die Taufe wie durch eine Türe eintreten, bekräftigt«.77

Diese Lehre darf nicht dem allgemeinen Heilswillen Gottes entgegengesetzt werden (vgl. 1 Tim 2,4); deswegen

  • »muss man diese beiden Wahrheiten zusammen gegenwärtig haben, die tatsächlich gegebene Möglichkeit des Heiles in Christus für alle Menschen und die Notwendigkeit der Kirche für dieses Heil«.78

Die Kirche ist das »allumfassende Heilssakrament«.79 Sie ist immer auf geheimnisvolle Weise mit dem Retter Jesus Christus, ihrem Haupt, verbunden und ihm untergeordnet, und hat deshalb im Plan Gottes eine unumgängliche Beziehung zum Heil eines jeden Menschen.80 Für jene, die nicht formell und sichtbar Glieder der Kirche sind, »ist das Heil in Christus zugänglich kraft der Gnade, die sie zwar nicht förmlich in die Kirche eingliedert — obschon sie geheimnisvoll mit ihr verbunden sind —, aber ihnen in angemessener Weise innerlich und äußerlich Licht bringt. Diese Gnade kommt von Christus, sie ist Frucht seines Opfers und wird vom Heiligen Geist geschenkt«.81 Sie steht in Beziehung zur Kirche, die »ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters«.82

21. Bezüglich der Weise, in der die heilbringende Gnade Gottes, die immer durch Christus im Heiligen Geist geschenkt wird und in geheimnisvoller Beziehung zur Kirche steht, die einzelnen Nichtchristen erreicht, stellt das Zweite Vatikanische Konzil lediglich fest, dass Gott sie schenkt »auf Wegen, die er weiß«.83 Die Theologie ist damit beschäftigt, dieses Thema zu vertiefen. Diese theologische Arbeit ist zu ermutigen, denn sie ist zweifellos nützlich für ein wachsendes Verständnis der Heilspläne Gottes und der Wege ihrer Verwirklichung. Doch aus dem bisher Gesagten über die Mittlerschaft Jesu Christi und über die »besondere und einzigartige Beziehung«84 zwischen der Kirche und dem Reich Gottes unter den Menschen — das im Wesentlichen das Reich des universalen Retters Jesus Christus ist —, geht klar hervor, dass es dem katholischen Glauben widerspräche, die Kirche als einen Heilsweg neben jenen in den anderen Religionen zu betrachten, die komplementär zur Kirche, ja im Grunde ihr gleichwertig wären, insofern sie mit dieser zum eschatologischen Reich Gottes konvergierten.

Gewiss enthalten und bieten die verschiedenen religiösen Traditionen Elemente der Religiosität, die von Gott kommen85 und zu dem gehören, was »der Geist im Herzen der Menschen und in der Geschichte der Völker, in den Kulturen und Religionen bewirkt«.86 Einige Gebete und Riten der anderen Religionen können tatsächlich die Annahme des Evangeliums vorbereiten, insofern sie Gelegenheiten bieten und dazu erziehen, dass die Herzen der Menschen angetrieben werden, sich dem Wirken Gottes zu öffnen.87 Man kann ihnen aber nicht einen göttlichen Ursprung oder eine Heilswirksamkeit ex opere operato zuerkennen, die den christlichen Sakramenten eigen ist.88 Es kann auch nicht geleugnet werden, dass andere Riten, insofern sie von abergläubischen Praktiken oder anderen Irrtümern abhängig sind (vgl. 1 Kor 10,20-21), eher ein Hindernis für das Heil darstellen.89

 

22. Mit dem Kommen Jesu Christi, des Retters, hat Gott die Kirche für das Heil aller Menschen eingesetzt (vgl. Apg 17,30_31).90 Diese Glaubenswahrheit nimmt nichts von der Tatsache weg, dass die Kirche die Religionen der Welt mit aufrichtiger Ehrfurcht betrachtet, schließt aber zugleich radikal jene Mentalität des Indifferentismus aus, die »durchdrungen ist von einem religiösen Relativismus, der zur Annahme führt, dass „eine Religion gleich viel gilt wie die andere“«.91 Wenn es auch wahr ist, dass die Nichtchristen die göttliche Gnade empfangen können, so ist doch gewiss, dass sie sich objektiv in einer schwer defizitären Situation befinden im Vergleich zu jenen, die in der Kirche die Fülle der Heilsmittel besitzen.92

  • »Alle Söhne der Kirche sollen aber dessen eingedenk sein, dass ihre ausgezeichnete Stellung nicht den eigenen Verdiensten, sondern der besonderen Gnade Christi zuzuschreiben ist; wenn sie ihr im Denken, Reden und Handeln nicht entsprechen, wird ihnen statt Heil strengeres Gericht zuteil«.93

Man versteht also, dass die Kirche in Treue zum Auftrag des Herrn (vgl. Mt 28,19-20) und als Forderung der Liebe zu allen Menschen

  • »unablässig verkündet und verkündigen muss Christus, der ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat«.94

Auch im interreligiösen Dialog behält die Sendung ad gentes »heute und immer… ihre ungeschmälerte Bedeutung und Notwendigkeit«.95

»Gott will ja, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Gott will, dass alle durch die Erkenntnis der Wahrheit das Heil erlangen. Das Heil liegt in der Wahrheit. Wer dem Antrieb des Geistes der Wahrheit gehorcht, ist schon auf dem Weg zum Heil; die Kirche aber, der diese Wahrheit anvertraut worden ist, muss dem Verlangen des Menschen entgegengehen und sie ihm bringen. Weil die Kirche an den allumfassenden Heilsratschluss Gottes glaubt, muss sie missionarisch sein«.96

Deswegen ist der Dialog, der zum Evangelisierungsauftrag gehört, nur eine der Tätigkeiten der Kirche in ihrer Sendung ad gentes.97 Die Parität, die Voraussetzung für den Dialog ist, bezieht sich auf die gleiche personale Würde der Partner, nicht auf die Lehrinhalte und noch weniger auf Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, im Vergleich zu den Gründern der anderen Religionen. Geführt von der Liebe und von der Achtung vor der Freiheit,98 muss sich die Kirche vorrangig darum bemühen, allen Menschen die Wahrheit, die durch den Herrn endgültig geoffenbart wurde, zu verkünden und sie aufzurufen, dass die Bekehrung zu Jesus Christus und die Zugehörigkeit zur Kirche durch die Taufe und die anderen Sakramente notwendig sind, um in voller Weise an der Gemeinschaft mit Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist teilzuhaben. Die Pflicht und die Dringlichkeit, das Heil und die Bekehrung zum Herrn Jesus Christus zu verkünden, wird durch die Gewissheit des universalen Heilswillens Gottes nicht gelockert, sondern verstärkt.

 


 

Schluss

23. Die vorliegende Erklärung, in der einige Glaubenswahrheiten wieder vorgelegt und geklärt werden, will dem Beispiel des Apostels Paulus folgen, der an die Gläubigen in Korinth schreibt:

»Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe« (1 Kor 15,3).

In Anbetracht einiger problematischer oder auch irriger Ansätze ist die theologische Reflexion aufgerufen, den Glauben der Kirche neu zu bekräftigen und von ihrer Hoffnung überzeugend und eindringlich Rechenschaft zu geben.

Bei der Erörterung des Themas der wahren Religion stellten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils fest:

»Diese einzige wahre Religion, so glauben wir, ist verwirklicht in der katholischen, apostolischen Kirche, die von Jesus dem Herrn den Auftrag erhalten hat, sie unter allen Menschen zu verbreiten. Er sprach ja zu den Aposteln: „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19-20). Alle Menschen sind ihrerseits verpflichtet, die Wahrheit, besonders in dem, was Gott und seine Kirche angeht, zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren«.99

Die christliche Offenbarung wird in der Geschichte »der wahre Leitstern« 100 für die ganze Menschheit bleiben: »Die Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität«. 101 Das christliche Mysterium überwindet jede Schranke von Zeit und Raum und verwirklicht die Einheit der Menschheitsfamilie:

»Von verschiedenen Orten und Traditionen sind alle in Christus dazu berufen, an der Einheit der Familie der Kinder Gottes teilzuhaben… Jesus reißt die trennenden Wände nieder und vollzieht auf einzigartige und erhabene Weise die Vereinigung durch die Teilhabe an seinem Geheimnis. Diese Einheit ist so tief, dass die Kirche mit dem heiligen Paulus sagen kann: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19)«. 102

Papst Johannes Paul II. hat in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten am 16. Juni 2000 gewährten Audienz die vorliegende Erklärung, die in der Vollversammlung der Kongregation für die Glaubenslehre beschlossen worden war, mit sicherem Wissen und kraft seiner apostolischen Autorität bestätigt und bekräftigt und deren Veröffentlichung angeordnet.

Rom, am Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre, am 6. August 2000, dem Fest der Verklärung des Herrn.

Joseph Kardinal Ratzinger

Präfekt


 

Erläuterungen

  1. I. Konzil von Konstantinopel, Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis: DH 150.
  2. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 1: AAS 83 (1991) 249.
  3. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes und Erklärung Nostra aetate; Paul VI., Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi; Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio.
  4. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2.
  5. Päpstlicher rat für den Interreligiösen Dialog und Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion Dialog und Verkündigung, 29: AAS 84 (1992) 424; vgl. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  6. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304.
  7. Vgl. Päpstlicher rat für den Interreligiösen dialog und Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion Dialog und Verkündigung, 9: AAS 84 (1992) 417f.
  8. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 5: AAS 91 (1999) 9.
  9. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 2.
  10. Ebd., 4.
  11. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 5: AAS 83 (1991) 254.
  12. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 14: AAS 91 (1999) 17.
  13. Konzil von Chalzedon, Glaubensbekenntnis von Chalzedon: DH 301; vgl. Hl. Athanasius von Alexandrien, De Incarnatione, 54, 3: SC 199, 458.
  14. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 4.
  15. Ebd., 5.
  16. Ebd.
  17. Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 144.
  18. Ebd., 150.
  19. Ebd., 153.
  20. Ebd., 178.
  21. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 13: AAS 91 (1999) 15.
  22. Vgl. ebd., 31_32: a.a.O. 29f.
  23. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2; vgl. auch Dekret Ad gentes, 9, wo die Rede ist vom Guten, das sich »in den jeweiligen Riten und Kulturen der Völker« findet; Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 16, wo auf das Gute und Wahre unter den Nichtchristen verwiesen wird, das als Vorbereitung für die Annahme des Evangeliums betrachtet werden kann.
  24. Vgl. Konzil von Trient, Dekret über die Annahme der heiligen Bücher und der Überlieferungen: DH 1501; I. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei Filius, cap. 2: DH 3006.
  25. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 11.
  26. Ebd.
  27. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302f.; vgl. auch ebd., 56: a.a.O. 304f.; Paul VI., Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, 53: AAS 68 (1976) 41f.
  28. I. Konzil von Nizäa, Nizänisches Glaubensbekenntnis: DH 125.
  29. Konzil von Chalzedon, Glaubensbekenntnis von Chalzedon: DH 301.
  30. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  31. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 6: AAS 83 (1991) 254f.
  32. Vgl. Hl. Leo der Große, Brief Lectis dilectionis tuae an Flavian: DH 294.
  33. Vgl. Hl. Leo der Große, Brief Promisisse me memini an Kaiser Leon I.: DH 318: »Die Gottheit und die Menschheit (wurden) schon bei der Emfängnis der Jungfrau selbst in einer solch großen Einheit verwoben, dass weder die göttlichen Werke ohne den Menschen noch die menschlichen Werke ohne Gott getan wurden«. Vgl. auch ebd.: DH 317.
  34. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 45; vgl. auch Konzil von Trient, Dekret über die Ursünde, 3: DH 1513.
  35. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 3f.
  36. Vgl., ebd., 7. Der heilige Irenäus schreibt, dass in der Kirche »die Gemeinschaft mit Christus niedergelegt ist, das heißt der Heilige Geist« (Adversus haereses 3, 24, 1: SC 211, 472).
  37. Vgl. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22.
  38. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 28: AAS 83 (1991) 274. Zu den »Samen des Wortes« vgl. auch Hl. Justin, 2. Apologia 8,1_2; 10,1_3; 13,3_6: E.J. Goodspeed (Hg.), 84, 85, 88_89.
  39. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 28_29: AAS 83 (1991) 273_275.
  40. Ebd., 29: a.a.O. 275.
  41. Ebd., 5: a.a.O. 254.
  42. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 10. Der heilige Augustinus schreibt: Außerhalb von Christus, »dem universalen Heilsweg…, der dem menschlichen Geschlecht niemals fehlte…, hat niemand das Heil erlangt, erlangt es niemand und wird es niemand je erlangen« (De civitate Dei 10, 32, 2: CCL 47, 312).
  43. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 62.
  44. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 5: AAS 83 (1991) 254.
  45. II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 45. Die notwendige und absolute Einzigartigkeit und Universalität Christi in der menschlichen Geschichte wird sehr treffend vom heiligen Irenäus in der Betrachtung des Vorranges Jesu als des Erstgeborenen zum Ausdruck gebracht: »Im Himmel lenkt und leitet das vollkommene Wort als der Erstgeborene aus dem Gedanken des Vaters persönlich alle Dinge; auf der Erde ist er als der Erstgeborene der Jungfrau der Gerechte und Heilige, der Knecht Gottes, Gott wohlgefällig, vollkommen in allem; indem er alle, die ihm folgen, aus dem Reich des Todes rettet, ist er als der Erstgeborene der Toten das Haupt und die Quelle des göttlichen Lebens« (Demonstratio apostolica, 39: SC 406, 138).
  46. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 6: AAS 83 (1991) 255.
  47. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14.
  48. Vgl. ebd., 7.
  49. Hl. Augustinus, Enarratio in Psalmos, Ps. 90, Sermo 2,1: CCL 39, 1266; Hl. Gregor der Grosse, Moralia in Iob, Praefatio, 6,14: PL 75, 525; Hl. Thomas von Aquin, Summa Theologiae, III, q. 48, a. 2 ad 1.
  50. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 6.
  51. Großes Glaubensbekenntnis der armenischen Kirche: DH 48; vgl. Bonifatius VIII., Bulle Unam sanctam: DH 870_872; II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.
  52. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 4; Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 11: AAS 87 (1995) 927.
  53. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 20; vgl. auch Hl. Irenäus, Adversus haereses, III, 3, 1_3: SC 211, 20_44; Hl. Cyprian, Epist. 33, 1: CCL 3B, 164_165; Hl. Augustinus, Contra advers. legis et prophet., 1, 20, 39: CCL 49, 70.
  54. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.
  55. Ebd., 8; vgl. ebd., 15; Dekret Unitatis redintegratio, 3; Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 13: AAS 87 (1995) 928f.
  56. Der authentischen Bedeutung des Konzilstextes widerspricht deshalb die Interpretation jener, die von der Formel »subsistit in« die Meinung ableiten, dass die einzige Kirche Christi auch in anderen christlichen Kirchen verwirklicht sein könnte. »Das Konzil hingegen hatte das Wort „subsistit“ gerade deshalb gewählt, um klarzustellen, dass nur eine einzige „Subsistenz“ der wahren Kirche besteht, während es außerhalb ihres sichtbaren Gefüges lediglich „Elemente des Kircheseins“ gibt, die — da sie Elemente derselben Kirche sind — zur katholischen Kirche tendieren und hinführen« (Kongregation für die Glaubenslehre, Notifikation zu dem Buch »Kirche: Charisma und Macht. Versuch einer militanten Ekklesiologie« von P. Leonardo Boff OFM: AAS 77 [1985] 758f.).
  57. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 3.
  58. Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Mysterium Ecclesiae, 1: AAS 65 (1973) 396_398.
  59. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 14 und 15; Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben Communionis notio, 17: AAS 85 (1993) 848.
  60. Vgl. I. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Pastor aeternus: DH 3053_3064; II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 22.
  61. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 22.
  62. (Vgl. ebd., 3.
  63. Vgl. ebd., 22.
  64. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Mysterium Ecclesiae, 1: AAS 65 (1973) 398.
  65. Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 14: AAS 87 (1995) 929.
  66. II. Vat. Konzil, Erklärung Unitatis redintegratio, 3.
  67. Kongregation für die Glaubenslehre; Schreiben Communionis notio, 17: AAS 85 (1993) 849; vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Unitatis redintegratio, 4.
  68. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 5.
  69. Ebd., 1.
  70. Ebd., 4; vgl. Hl. Cyprian, De Dominica oratione, 23: CCL 3A, 105.
  71. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 3.
  72. Vgl. ebd., 9. Ein an Gott gerichtetes Gebet in der Didaché 9,4 (SC 248, 176) lautet: »Deine Kirche werde von den Enden der Erde zusammengebracht in dein Reich«. In der Didaché 10,5 (SC 248, 180) heißt es: »Gedenke, o Herr, deiner Kirche … und führe sie zusammen von den vier Winden, die Geheiligte, in dein Reich, das du für sie bereitet hast«.
  73. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 265f.; vgl. Apostolisches Schreiben Ecclesia in Asia, 17: L’Osservatore Romano, 7. November 1999, VII. Das Reich ist dermaßen untrennbar von Christus, dass es in gewisser Weise mit ihm identisch ist. Vgl. Origenes, In Mt. Hom., 14,7: PG 13, 1197; Tertullian, Adversus Marcionem, IV, 33,8: CCL 1, 634.
  74. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 266.
  75. Ebd., 15: a.a.O. 263.
  76. Ebd., 17: a.a.O. 264f.
  77. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14; vgl. Dekret Ad gentes, 7; Dekret Unitatis redintegratio, 3.
  78. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 9: AAS 83 (1991) 258; vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 846_847.
  79. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 48.
  80. Vgl. Hl. Cyprian, De catholicae unitate ecclesiae, 6: CCL 3, 253_254; HL. Irenäus, Adversus haereses, III, 24, 1: SC 211, 472_474.
  81. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 10: AAS 83 (1991) 258.
  82. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 2. In dem hier erklärten Sinn muss auch die bekannte Formel »Extra Ecclesiam nullus omnino salvatur« (IV. Konzil im Lateran, Kap. 1. Der katholische Glaube: DH 802) interpretiert werden. Vgl. auch den Brief des Hl. Offiziums an den Erzbischof von Boston: DH 3866_3872.
  83. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 7.
  84. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 18: AAS 83 (1991) 266.
  85. Dies sind die Samen des göttlichen Wortes (»semina Verbi«), die von der Kirche mit Freude und Ehrfurcht anerkannt werden. Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 11; Erklärung Nostra aetate, 2.
  86. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 29: AAS 83 (1991) 275.
  87. Vgl. ebd.; Katechismus der Katholischen Kirche, 843.
  88. Vgl. Konzil von Trient, Dekret über die Sakramente, Kan. 8 über die Sakramente im Allgemeinen: DH 1608.
  89. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304.
  90. Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 17; Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 11: AAS 83 (1991) 259f.
  91. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 36: AAS 83 (1991) 281.
  92. Vgl. Pius XII., Enzyklika Mystici corporis: DH 3821.
  93. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 14.
  94. II. Vat. Konzil, Erklärung Nostra aetate, 2.
  95. II. Vat. Konzil, Dekret Ad gentes, 7.
  96. Katechismus der Katholischen Kirche, 851; vgl. auch ebd. 849_856.
  97. Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris missio, 55: AAS 83 (1991) 302_304; Apostolisches Schreiben Ecclesia in Asia, 31: L’Osservatore Romano, 7. November 1999, XIII.
  98. Vgl. II. Vat. Konzil, Erklärung Dignitatis humanae, 1.
  99. Ebd.
  100. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 15: AAS 91 (1999) 17.
  101. Ebd., 92: a.a.O. 77f.
  102. Ebd., 70: a.a.O. 59

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Ostergottesdienste 2015

Ostergottesdienste im Chor der Stiftskirche zu Neustadt 2015

Triduum Paschale

im tridentinischen Ritus

Abendmahlsamt

am Gründonnerstag,

den 02. April

20:00 Uhr

Karfreitagsliturgie

am Karfreitag,

den 03. April

15:00 Uhr

Osternachtsfeier

am Karsamstag,

den 04. April

21:00 Uhr

Bereits am Palmsonntag, den 29. März

  • um 10:00 Uhr Palmweihe und Prozession,
    gesungener Vortrag der
    Matthäus- Passion

Am Ostersonntag und Ostermontag

  • feierliches Amt im tridentinischen Ritus jeweils um 10:00 Uhr

Dominus Jesus #05

St.Paul.Fassade
wird fortgesetzt:

IV. Einzigkeit und Einheit der Kirche

16. Der Herr Jesus, der einzige Erlöser, hat nicht eine bloße Gemeinschaft von Gläubigen gestiftet. Er hat die Kirche als Heilsmysterium gegründet: Er selbst ist in der Kirche und die Kirche ist in ihm (vgl. Joh 15,1ff.; Gal 3,28; Eph 4,15-16; Apg 9,5); deswegen gehört die Fülle des Heilsmysteriums Christi auch zur Kirche, die untrennbar mit ihrem Herrn verbunden ist. Denn Jesus Christus setzt seine Gegenwart und sein Heilswerk in der Kirche und durch die Kirche fort (vgl. Kol 1,24-27),47 die sein Leib ist (vgl. 1 Kor 12,12-13.27; Kol 1,18).48 Wie das Haupt und die Glieder eines lebendigen Leibes zwar nicht identisch sind, aber auch nicht getrennt werden können, dürfen Christus und die Kirche nicht miteinander verwechselt, aber auch nicht voneinander getrennt werden. Sie bilden zusammen den einzigen »ganzen Christus«.49 Diese Untrennbarkeit kommt im Neuen Testament auch durch die Analogie der Kirche als der Braut Christi zum Ausdruck (vgl. 2 Kor 11,2; Eph 5,25-29; Offb 21,2.9).50

Deshalb muss in Verbindung mit der Einzigkeit und der Universalität der Heilsmittlerschaft Jesu Christi die Einzigkeit der von ihm gestifteten Kirche als Wahrheit des katholischen Glaubens fest geglaubt werden. Wie es nur einen einzigen Christus gibt, so gibt es nur einen einzigen Leib Christi, eine einzige Braut Christi: »die eine alleinige katholische und apostolische Kirche«.51 Die Verheißungen des Herrn, seine Kirche nie zu verlassen (vgl. Mt 16,18; 28,20) und sie mit seinem Geist zu führen (vgl. Joh 16,13), beinhalten darüber hinaus nach katholischem Glauben, dass die Einzigkeit und die Einheit der Kirche sowie alles, was zu ihrer Integrität gehört, niemals zerstört werden.52

Die Gläubigen sind angehalten zu bekennen, dass es eine geschichtliche, in der apostolischen Sukzession verwurzelte Kontinuität53 zwischen der von Christus gestifteten und der katholischen Kirche gibt:

»Dies ist die einzige Kirche Christi… Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (vgl. Joh 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18ff.), für immer hat er sie als „die Säule und das Fundament der Wahrheit“ (1 Tim 3,15) errichtet. Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, ist verwirklicht [subsistit in] in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird«.54

Mit dem Ausdruck »subsistit in« wollte das Zweite Vatikanische Konzil zwei Lehrsätze miteinander in Einklang bringen: auf der einen Seite, dass die Kirche Christi trotz der Spaltungen der Christen voll nur in der katholischen Kirche weiterbesteht, und auf der anderen Seite, »dass außerhalb ihres sichtbaren Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind«,55 nämlich in den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen.56 Bezüglich dieser Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften ist festzuhalten, dass »deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet«.57

17. Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.58 Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen.59 Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt.60

Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben,61 sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche.62 Die Taufe zielt nämlich hin auf die volle Entfaltung des Lebens in Christus durch das vollständige Bekenntnis des Glaubens, die Eucharistie und die volle Gemeinschaft in der Kirche.63

»Daher dürfen die Christgläubigen sich nicht vorstellen, die Kirche Christi sei nichts anderes als eine gewisse Summe von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften — zwar getrennt, aber noch irgendwie eine; und es steht ihnen keineswegs frei anzunehmen, die Kirche Christi bestehe heute in Wahrheit nirgendwo mehr, sondern sei nur als ein Ziel zu betrachten, das alle Kirchen und Gemeinschaften suchen müssen«.64

  • In Wirklichkeit »existieren die Elemente dieser bereits gegebenen Kirche in ihrer ganzen Fülle in der katholischen Kirche und noch nicht in dieser Fülle in den anderen Gemeinschaften«.65
  • Deswegen »sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften trotz der Mängel, die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet«.66

Die fehlende Einheit unter den Christen ist gewiss eine Wunde für die Kirche; doch nicht in dem Sinn, dass ihre Einheit nicht da wäre, sondern »insofern es sie hindert, ihre Universalität in der Geschichte voll zu verwirklichen«.67

 

V. Kirche, Reich Gottes und Reich Christi

18. Die Kirche ist gesandt, »das Reich Christi und Gottes anzukündigen und in allen Völkern zu begründen. So stellt sie Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden dar«.68 Auf der einen Seite ist die Kirche »Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit«;69 sie ist darum Zeichen und Werkzeug für das Reich, sie ist gerufen, es zu verkünden und zu begründen. Auf der anderen Seite ist die Kirche »das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk«;70 sie ist also »das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Christi«71 und bildet deshalb seinen Keim und seinen Anfang. Das Reich Gottes hat eine eschatologische Dimension: es ist eine in der Zeit gegenwärtige Wirklichkeit, aber seine volle Verwirklichung wird erst mit dem Ende bzw. der Erfüllung der Geschichte kommen.72

Von den biblischen Texten und den patristischen Zeugnissen wie auch von den Dokumenten des Lehramts der Kirche kann man für die Ausdrücke Himmelreich, Reich Gottes und Reich Christi keine ganz eindeutigen Bedeutungsinhalte ableiten, auch nicht von ihrer Beziehung zur Kirche, die selbst Mysterium ist und nicht gänzlich mit einem menschlichen Begriff erfasst werden kann. Es sind deswegen verschiedene theologische Erklärungen dieser Themen zulässig. Keine dieser möglichen Erklärungen darf jedoch die innige Verbundenheit zwischen Christus, dem Reich und der Kirche leugnen oder in irgendeiner Weise aushöhlen. In Wirklichkeit kann

  • »das Reich Gottes, wie wir es von der Offenbarung her kennen, weder von Christus noch von der Kirche losgelöst werden… Wenn man das Reich von der Person Jesu trennt, hat man nicht mehr das von ihm geoffenbarte Reich Gottes, man verkehrt schließlich entweder den Sinn des Reiches, das ein rein menschliches oder ideologisches Objekt zu werden droht, oder man verfälscht die Identität Christi, der nicht mehr als der Herr, dem alles unterzuordnen ist, erscheint (vgl. 1 Kor 15,27). Ebenso kann man das Reich nicht von der Kirche loslösen. Gewiss, sie ist nicht selbst Ziel, da sie auf das Reich Gottes hingeordnet ist, dessen Wirklichkeit sie keimhaft und zeichenhaft darstellt und dessen Werkzeug sie ist. Aber bei aller Unterscheidung zwischen Kirche einerseits und Christus und Reich andererseits, bleibt die Kirche doch untrennbar mit beiden verbunden«.73

19. Die untrennbare Beziehung zwischen Kirche und Reich bekräftigen, heißt aber nicht vergessen, dass das Reich Gottes — auch wenn es in seiner geschichtlichen Phase betrachtet wird — nicht mit der Kirche in ihrer sichtbaren und gesellschaftlichen Wirklichkeit identisch ist. Es ist nämlich nicht richtig, wenn man das Werk Christi und des Geistes »auf ihre [der Kirche] sichtbaren Grenzen einengt«.74 Man muss deshalb auch berücksichtigen, dass »das Reich alle einbezieht: die einzelnen, die Gesellschaft, die ganze Welt. Für das Reich wirken bedeutet Anerkennung und Förderung der göttlichen Dynamik, die in der Geschichte der Menschheit anwesend ist und sie umformt. Das Reich aufbauen bedeutet arbeiten zur Befreiung vom Übel in allen seinen Formen. Das Reich Gottes ist letztlich die Offenbarung und Verwirklichung seiner Heilsabsicht in ganzer Fülle«.75

In der Erörterung der Beziehungen zwischen Reich Gottes, Reich Christi und Kirche ist es indes notwendig, einseitige Akzentuierungen zu vermeiden, was bei jenen Ansichten der Fall ist,

»die eindeutig den Akzent auf das Reich legen und sich als „reich-zentriert“ bezeichnen. Sie wollen das Bild einer Kirche entwerfen, die nicht an sich selbst denkt, die vielmehr ganz damit befasst ist, Zeugnis vom Reich zu geben und ihm zu dienen. Sie ist eine „Kirche für die anderen“, so sagt man, wie Christus der „Mensch für die anderen“ ist… Neben positiven Aspekten bieten diese Auffassungen oft negative Seiten. Insbesondere übergehen sie die Person Christi mit Schweigen: das Reich, von dem sie sprechen, gründet sich auf eine „Theozentrik“, weil — wie sie sagen — Christus von jenen nicht verstanden werden kann, die nicht den christlichen Glauben haben, während verschiedene Völker, Kulturen und Religionen in einer einzigen göttlichen Wirklichkeit, wie immer diese genannt werden mag, sich wiederfinden können. Aus dem gleichen Grund geben sie dem Geheimnis der Schöpfung den Vorzug, das sich in der Verschiedenheit der Kulturen und religiösen Anschauungen widerspiegelt, sagen aber nichts über das Geheimnis der Erlösung. Darüber hinaus erliegt das Reich, wie sie es verstehen, der Gefahr, die Kirche an den Rand zu drängen oder sie unterzubewerten, als Reaktion auf eine vermeintliche „Ekklesiozentrik“ in der Vergangenheit, und weil sie die Kirche als bloßes Zeichen betrachten, das im übrigen nicht frei ist von Zweideutigkeiten«.76

Solche Auffassungen widersprechen dem katholischen Glauben, weil sie die einzigartige Beziehung leugnen, die zwischen Christus, der Kirche und dem Reich Gottes besteht.

Fortsetzung folgt …

SoFi 2015

Gestern am 20.März 2015 stand ich wie so viele Bürger diese Landes im Freien und bestaunte dieses imposante Schauspiel, bei dem sich der Mond vor die Sonne schob und damit mir und der Umgebung, wenn auch nur teilweise das Licht nahm.

Als ich da zusammen mit meinen Kollegen im Hof stand und die Sofi-Brille herum reichte wurde es uns allen kalt. Warum? – es wurde tatsächlich kühler!

In diesem Moment wurde mir klar, dass die ganze politisch motivierte und bezahlte und damit korrupte Wissenschaft der Klimaforschung mit der Behauptung der Mensch sei für die Veränderung des Klimas verantwortlich nicht wahr ist!

Dominus Jesus #04


wird fortgesetzt:

 

III. Einzigkeit und Universalität des Heilsmysteriums Jesu Christi

13. Gemäß einer wiederholt vertretenen Auffassung wird auch die Einzigkeit und die Heilsuniversalität des Mysteriums Jesu Christi geleugnet. Diese Auffassung hat keinerlei biblische Grundlage. Es gehört nämlich zum beständigen Glaubensgut der Kirche und ist fest zu glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Herr und der einzige Erlöser ist, der durch seine Menschwerdung, seinen Tod und seine Auferstehung die Heilsgeschichte, die in ihm ihre Fülle und ihren Mittelpunkt findet, zur Vollendung gebracht hat.

Dies wird klar durch die neutestamentlichen Zeugnisse bestätigt:

  • »Der Vater hat den Sohn gesandt als den Retter der Welt« (1 Joh 4,14).
  • »Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt« (Joh 1,29).

Zur Rechtfertigung der im Namen Jesu erfolgten Heilung des Mannes, der von Geburt an gelähmt war (vgl. Apg 3,1-8), verkündet Petrus:

  • »In keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen« (Apg 4,12).

Derselbe Apostel bezeugt, dass Jesus Christus »der Herr aller« ist, »der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten«, weshalb »jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt« (Apg 10,36.42.43).

Paulus schreibt an die Gemeinde von Korinth:

  • »Selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde sogenannte Götter gibt — und solche Götter und Herren gibt es viele —, so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von Ihm stammt alles, und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn« (1 Kor 8,5-6).

Auch der Apostel Johannes bestätigt:

  • »Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird« (Joh 3,16-17).

Im Neuen Testament wird der universale Heilswille Gottes eng an die einzige Mittlerschaft Christi gebunden:

  • »Er [Gott] will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle« (1 Tim 2,4-6).

Die ersten Christen waren sich dieser einzigartigen und universalen, vom Vater durch Jesus Christus im Geist angebotenen Heilsgabe bewusst. Sie wandten sich an Israel und verwiesen auf die Vollendung des Heils, das über das Gesetz hinausgeht. Sie traten auch der damaligen heidnischen Welt entgegen, die durch eine Vielzahl von Heilsgöttern nach der Erlösung strebte. Dieses Glaubensgut hat das Lehramt der Kirche wiederum vorgelegt:

»Die Kirche glaubt: Christus, der für alle starb und auferstand (vgl. 2 Kor 5,15), schenkt dem Menschen Licht und Kraft durch seinen Geist, damit er seiner höchsten Berufung nachkommen kann; es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem sie gerettet werden sollen (vgl. Apg 4,12). Sie glaubt ferner, dass in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel, der Mittelpunkt und das Ziel der ganzen Menschheitsgeschichte gegeben ist«.42

 

14. Es ist deshalb als Wahrheit des katholischen Glaubens fest zu glauben, dass der universale Heilswille des einen und dreifaltigen Gottes ein für allemal im Mysterium der Inkarnation, des Todes und der Auferstehung des Sohnes Gottes angeboten und Wirklichkeit geworden ist.

Unter Beachtung dieses Glaubenssatzes ist die Theologie heute eingeladen, über das Vorhandensein anderer religiöser Erfahrungen und ihrer Bedeutung im Heilsplan Gottes nachzudenken und zu erforschen, ob und wie auch Gestalten und positive Elemente anderer Religionen zum göttlichen Heilsplan gehören können. In diesem Bereich gibt es für die theologische Forschung unter Führung des Lehramtes der Kirche ein weites Arbeitsfeld. Das Zweite Vatikanische Konzil hat nämlich festgestellt, dass »die Einzigkeit der Mittlerschaft des Erlösers im geschöpflichen Bereich eine unterschiedliche Teilnahme an der einzigen Quelle in der Mitwirkung nicht ausschließt, sondern sie erweckt«.43 Es bedarf einer vertieften Anstrengung zu ergründen, was diese teilhabende Mittlerschaft bedeutet, die jedoch immer vom Prinzip der einzigen Mittlerschaft Christi normiert bleiben muss:

  • »Andere Mittlertätigkeiten verschiedener Art und Ordnung, die an seiner Mittlerschaft teilhaben, werden nicht ausgeschlossen, aber sie haben Bedeutung und Wert allein in Verbindung mit der Mittlerschaft Christi und können nicht als gleichrangig und komplementär betrachtet werden«.44

 

Im Gegensatz zum christlichen und katholischen Glauben stehen jedoch Lösungsvorschläge, die ein Heilswirken Gottes außerhalb der einzigen Mittlerschaft Christi annehmen.

 

15. Nicht selten wird der Vorschlag gemacht, in der Theologie Ausdrücke wie »Einzigkeit«, »Universalität« oder »Absolutheit« zu vermeiden, weil dadurch der Eindruck entstünde, die Bedeutung und der Wert des Heilsereignisses Jesu Christi würde gegenüber den anderen Religionen in übertriebener Weise betont. In Wirklichkeit bringen diese Worte nur die Treue zum Offenbarungsgut zum Ausdruck, weil sie sich aus den Glaubensquellen selbst ergeben. Von Anfang an hat die Gemeinschaft der Gläubigen Jesus eine Heilsbedeutung zuerkannt, gemäß der er allein — als menschgewordener, gekreuzigter und auferstandener Sohn Gottes — durch die Sendung, die er vom Vater erhalten hat, und in der Kraft des Heiligen Geistes das Ziel hat, der ganzen Menschheit und jedem Menschen die Offenbarung (vgl. Mt 11,27) und das göttliche Leben (vgl. Joh 1,12; 5,25-26; 17,2) zu schenken.

In diesem Sinn kann und muss man sagen, dass Jesus Christus für das Menschengeschlecht und seine Geschichte eine herausragende und einmalige, nur ihm eigene, ausschließliche, universale und absolute Bedeutung und Wichtigkeit hat. Jesus ist nämlich das Wort Gottes, das für das Heil aller Mensch geworden ist. Das Zweite Vatikanische Konzil greift dieses Glaubensbewusstsein auf und lehrt:

»Gottes Wort, durch das alles geschaffen ist, ist selbst Fleisch geworden, um in vollkommenem Menschsein alle zu retten und das All zusammenzufassen. Der Herr ist das Ziel der menschlichen Geschichte, der Punkt auf den hin alle Bestrebungen der Geschichte und der Kultur konvergieren, der Mittelpunkt der Menschheit, die Freude aller Herzen und die Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Ihn hat der Vater von den Toten auferweckt, erhöht und zu seiner Rechten gesetzt; ihn hat er zum Richter der Lebendigen und Toten bestellt«.45

»Gerade diese Einzigartigkeit Christi ist es, die ihm eine absolute und universale Bedeutung verleiht, durch die er, obwohl selbst Teil der Geschichte, Mitte und Ziel der Geschichte selbst ist: „Ich bin das Alpha und das Omega, der erste und der letzte, der Anfang und das Ende“ (Offb 22,13)«.46

Fortsetzung folgt …