Wie die Zehn Gebote den Weil zu RTL fanden

Spätnachmittags werde ich von RTL aus Köln angerufen; eine junge Frauenstimme war am Apparat. Stimmengewirr im Hintergrund. „Ist da jemand von der Kirche?“ . „Ja“, sag ich, „Landesbischof Hirschler“. „Was?“ fragt sie. „Ich bin der Bischof‘, sage ich. „Toll“, sagt sie. „Mensch, hier“, ruft sie in den Hintergrund, „ich habe einen richtigen Bischof dran  –  Ja, also, wir sind hier das Team für die Sendung <Wie bitte?> Wir haben da mal eine Frage.“ „Ja?“ „Sagen Sie mal, es gibt doch in der katholischen Kirche so Gebote. Kennen Sie die?“

„Ja, klar“, sag ich, „das sind dieselben wie in der evangelischen Kirche.“ „Ach“, sagt sie. „Was steht denn da drin? Sind das viele?“ „Ja, das sind die Zehn Gebote.“ „Ach“, sagt sie, „zehn?“ „Ja“, sag ich, „da stehen ganz vernünftige Sachen drin! Fünftes Gebot: Du sollst nicht töten: Siebtes: Du sollst nicht stehlen; Sechstes Gebot, kann man sich gut merken wegen Sex: Du sollst nicht ehebrechen; Achtes Gebot: Du sollst keine falschen Nachrichten senden.“

„Ach“, sagt sie, „ist ja interessant“. „Und“, sag ich, „es gibt Luthers Erklärungen dazu. Beim fünften Gebot zum Beispiel ‚Du sollst nicht töten‘: dass wir unserem Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und ihn fördern in allen Leibesnöten!

„Toll“, sagt sie, „Gebote gleich mit Gebrauchsanweisungen. Sagen Sie, können Sie uns das mal durchfaxen?

So kam Luthers Kleiner Katechismus zu RTL.

Horst Hirschler

 

Der privilegierte Planet

Der privilegierte Planet

Dieser Film zeigt mit Hilfe von vielen Animationen und großartigen Aufnahmen, dass unsere Erde sich nicht einfach zufällig an einem beliebigen Ort im Sonnensystem und Galaxie befindet, sondern an einer sehr guten exakt ausgesuchten Stelle.

Diese Stelle ist nicht nur notwendig für unser Leben und Überleben, sondern sie ist darüber hinaus ein Balkon, der eine weitreichende Beobachtung des Universums erlaubt.

Sollte uns jemand diese „Sonnenseite“ im Universum bewusst ausgesucht haben?

Der Film ist in deutscher Sprache bei Drei Linden Film erhältlich

Der rechte Schächer

Gestern habe ich mich bei der Betrachtung der Matthäus- Passion (Mt. 26) gefragt, warum die beiden Outlaws, die mit Jesus gekreuzt wurden nichts besseres zu tun hatten, als über ihren „Mit- Leidenden“ zu lästern!

Qualvoll am Kreuz zu scheitern ist wohl dem Menschen nicht peinlich genug.  Wenn jemand in der Nähe ist, dem es noch schlechter geht oder augenscheinlich noch tiefer gefallen ist als man selbst, gönnt man sich die „Genugtuung“ sich über denjenigen auch noch lächerlich zu machen.

Dabei fallen mir auch die immer wiederkehrenden titelseitigen und großflächigen Artikel in den Massenmedien ein, die frivol über einen Fall eines Mannes der Kirche berichten. Über das Schlechte in der Welt berichten aus der Fingerzeig- Perspektive heraus.  Sicher ist es deren Brot (bad news are good news), aber die Art und Weise der Darstellung zielt nicht nur auf die Ächtung der Person, die schlecht handelte, sondern ganz gezielt auf die Diffamierung der ganzen Institution deren Mitarbeiter er nur ist.

Wie gut, dass Jesus mit uns Mitleid hat, wie schwer wir uns auch verfehlen. Auf Reue folgt Vergebung. Die katholische Kirche hat dazu das passende Instrument: Die Beichte – persönlich, diskret und kostenlos. Nach Lukas sind uns die Worte Jesu am Kreuz an den reumütigen Schächer überliefert:  „Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein!“ (Lk 23,43)

Der Herausgerufene bist DU

Sie werden sich erinnern, dass ich gesagt habe, die neunundneunzig Gerechten sind ein Phantom. Diese Bezeichnung ist vom Herrn ironisch gemeint. Es gibt nicht die neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. Das verlorene, das verirrte Schaf im Dornengestrüpp: das bist Du und das bin ich! Wir müssen umdenken. Der Herr ist gekommen, damit wir eine völlig neue Dimension unseres Denkens gewinnen, ganz im Gegensatz zur Welt, im diametralen Gegensatz zum üblichen Denken der Menschen.

Es gibt Fragen, die da lauten: Warum hat der Herr immer nur je einzelne unter so vielen geheilt? Es gab Tausende von Aussätzigen; warum hat er nur wenige geheilt? Es gab viele Entschlafene; warum hat er nur drei erweckt? Es gab soviel Not und Krankheit; warum immer nur einzelne, die Er herausgenommen hat? Er ist eben nicht gekommen, um das Leid von dieser Erde zu verbannen. Er ist eben nicht gekommen, um die Menschen von ihrem Leiden, von ihren Krankheiten zu erlösen. Er ist eben nicht gekommen, um eine „bessere, eine glücklichere Menschheit“ zu schaffen. Sondern Er ist gekommen Deinetwegen, wegen Dir, nur wegen Dir, um Dich herauszuholen und heraus zurufen.

Und jeder Bericht über eine Heilung, eine Befreiung von Besessenheit, über eine Erweckung meint Dich. Du bist angeredet, Dir wird die große Chance eröffnet, Dir wird das Angebot gemacht. Du sollst herausgerufen werden aus der Waagerechten hinein in die Senkrechte. Es ist unvorstellbar und lächerlich, dass der Herr eine Organisation gegründet hätte, um möglichst viele – am besten alle – Leidtragenden, Beladenen zu heilen und ihnen eine bessere Lebensqualität zu vermitteln. Mit solchen Vorstellungen und Zielsetzungen hat der Herr nichts, nicht im entferntesten etwas zu tun. Er will keine bessere Welt. Er will keine moralischere Menschheit. Er will keine wohnlichere, humanere Erde. Darum ist er nicht gekommen. Er ist Deinetwegen gekommen, nur Deinetwegen, um Dich heraus zurufen zu Sich in Dich hinein. Das ist der Sinn Seines Angebotes. Immer nur den einzelnen, eben Dich

Das ist das Herrliche, das Neue, die neue Dimension. Es ist eine Last, eine Krankheit, daß in unseren Reihen nach rechts und links geschaut wird. Der Herr hat es doch so deutlich, so über deutlich gesagt, und man lese doch sehr genau die hl. Schrift, eben besonders die Evangelien, besonders Johannes. Er erwählt den Simon, Er bestätigt die Erwählung: „Weide meine Lämmer!“ Aber Petrus dreht sich um – dieses typische Sich-Umschauen, nach rechts und links, nach vorn und hinten schauen, das der Herr verbietet, das der wahren Liebe im Wege steht –, er schaut auf Johannes: „Was aber ist mit diesem da?“ Immer wieder erleben wir dies in den Gemeinden, wohinter auch eben ein falscher Begriff steckt, eine falsche Vorstellung.

Wenn in der Apostelgeschichte und in den Apostelbriefen von „Gemeinde“ die Rede ist, dann ist damit nur gesagt „eine örtliche Beziehung“. Hier in Galatien, in Korinth, in Philippi ist der Herr da. Da ist Kirche, weil Christus mit seinem Anspruch sichtbar, hörbar, wahrnehmbar zugegen ist und sich dort dieser und dieser je einzelne Ihm öffnet. Das ist die Gegebenheit der Gemeinde: eine Beziehung von Du zu Du und Du in Du.

„Aber was ist mit diesem da?“ – Antwort des Herrn: „Was geht das dich an!“ „Da sieh mal an, was die für ein Leben führen. Die gehen ja zur Kommunion. Dass das der Pfarrer zulässt, diese Leute zur Kommunion gehen zu lassen.“ – Antwort des Herrn: „Was geht das dich an?“ Die leben so; die leben so: weg mit der moralischen Kategorie aus unserem Bewusstsein! Christus ist nicht gekommen, um uns moralisch aufzubessern. Christus ist nicht gekommen, um uns zu moralischen Menschen zu machen, um uns moralisch aufzustocken.

Er denkt gar nicht daran! Erst wenn wir dieses moralische Denken aus unserem Geist verbannen, haben wir die Chance, unendlich moralischer zu werden als diejenigen, die als Befehlsempfänger nur auf den Wortlaut der Gebote schauen und meinen: Was muss ich tun, darf ich das tun, muss ich das tun, was ist verboten, was ist erlaubt? Das ist Knechtesinn. Diesen Sinn auszutreiben ist Christus gekommen. „Bin ich besser, ist der besser, lebt der moralischer, jener moralischer, und der lebt in der öffentlichen Sünde und, und,“

„Was geht das Dich an. Du folge mir nach!“ Du bist gemeint! Du kommst in die Senkrechte; da hört das nach rechts und links, nach hinten und vorne Schauen auf. Und erst wenn Du dies begriffen hast, statt des ES einer moralischen Verhaltensweise, statt der sächlichen Dimension kommt jetzt die personalen Dimension, das DU zu DU, Liebe – gib Dich hin, öffne Dich, sage JA; und dann tu, was Du willst. Du wirst dann automatisch unendlich moralischer handeln, ganz von selbst.

Du wirst aber sehr unzufrieden sein mit Deinem Einsatz. Du wirst ihn für nichts achten, weil die Liebe keine Zufriedenheit kennt und weil die Liebe kein GENUG kennt und weil die Liebe kein gutes Gewissen kennt als sanftes Ruhekissen. Die Liebe kennt nur die unendliche Erbarmung des Geliebten, das grenzenlose Vertrauen in den Geliebten, dem sie sich hingibt. Ich bin ganz in meinem Geliebten, und mein Geliebter ist mein, Er, der mich liebt, da atme ich neu, da finde ich mich neu, da bin ich erhoben, angenommen, da finde ich ein neues Selbst in Ihm, durch Ihn; da atme ich ein neues heiliges, stolzes, demütig stolzes Selbstbewußtsein, das Selbstbewußtsein, das sich eben empfängt, ein ICH, das aus dem DU stammt, mit dem Er mich anredet und herausweckt aus allen Verflochtenheiten der waagerechten Dimension.

Du bist gemeint. Und erst wenn Du dies begriffen hast und nicht mehr nach rechts und links nach moralischen Gegebenheiten fragst und vergleichst und geheimen Neid in Dir hegst und geheime Rachsucht in Dir hegst, da eröffnet sich erst die Möglichkeit der wahren Liebe. Dann kann sie erst erblühen unter solchen, die jeweils als Einzelne und Einsame Ihn gefunden haben und sich Ihm hingeben und Ihn vor ihr geistiges Angesicht bekommen; da auf einmal ergibt sich das große Verlangen, dem je Begegnenden die Tür zu öffnen, um in die Senkrechte hineinzusteigen; nicht das Bestreben, möglichst viele in vergleichbarem Maße gerecht zu behandeln, gleich zu behandeln – das sind Begriffe, die dem Neuen Testament völlig fremd sind; dafür interessiert sich Christus überhaupt nicht –, sondern daß Du hinaufgehoben wirst ins Du zu DU und DU in DU.

Und daraus ergibt sich die wahre, fraglose, bedingungslose, vorurteilslose, zwecklose, unvoreingenommene Liebe. Erst wenn der Einzelne sich herauslösen lässt und kein Nebeneinander mehr kennt und kein Außerdem und kein Miteinander und kein Und, kein Hintereinander und kein Voreinander, sondern nur das Ineinander in der Senkrechten, da erblüht von selbst, nicht arrangiert, nicht gemacht durch irgendwelche Mätzchen und Gemeinschaftsarrangements und das gottverhaßte Miteinander – diese große Ehrfurcht zueinander, ineinander. Das ist immer dies eine und immer dies, der je Einzelne. Und das bist eben Du und nur Du. Und was ich immer wiederhole: Du wirst zu einem riesigen NUR, und nur wenn Du NUR wirst, wirst Du zur Liebe fähig, weil Du dann auch im je Begegnenden das große NUR ehrfürchtig erkennst und bestaunst im Schweigen der Hingabe, des für Ihn, zu Ihm hin und in Ihm Seins.

Alles Aufzählen, alles Vergleichen, alles, was sich zwischen rechts und links begibt: dies zu überwinden, dies vergessen zu lassen, dies hinter uns zu lassen als das Gemeine, dazu ist Christus gekommen, und Seine Gerechtigkeit hat mit verteilender Gerechtigkeit überhaupt nichts zu tun, sondern es ist das Aufgerichtet-sein in die Lotrechte der personalen IN-Beziehung, des IN-Leidens, des Drinnen-seins, des DU in DU, was mit dem Gleichnis vom stillen Kämmerlein gemeint ist.

Da haben wir es wieder. Da ist es denn wieder von Satz zu Satz, von Begebenheit zu Begebenheit; von Szene zu Szene erleben wir dies, immer wieder dies und nur dies: das stille Kämmerlein, woraus alles erfließt, was Wert hat. Und alles hat nur in soweit Wert, als es aus dem stillen Kämmerlein erfließt. Da wird es Geist, da wird es Anbetung, da wird es Hingabe, da wird es Erleuchtung und Erlösung. „Siehe, Ich mache alles neu.“

Pfarrer Hans Milch, 1985

Mein Gott und Walter

Kaplan Johannes M.Schwarz

Genialer Glaubenskurs von Kaplan Johannes Schwarz und eine theologische Einführung in die Lehre der katholischen Kirche, nicht nur für Heranwachsende. Der „junge“ und humorvolle Kurs mit 24 Episoden (zu je ca. 15 Minuten) folgt dem Apostolischen Glaubensbekenntnis und ist in einer 4er-DVD-Box erhältlich.
Bestelladresse: http://www.meingottundwalter.com

Vorschau:

Mein Gott und Walter, Episode 1: Der Mensch

Mein Gott und Walter – Episode 1 from Fr. Johannes M Schwarz on Vimeo.

Damit sie nicht vergessen werden

Abtsteinach, 25.03.2011
In vielen Teilen der Welt begeht man heute, am 25. März, den „Tag des ungeborenen Lebens“.

Natürlich erinnert dieser Tag in erster Linie daran, daß Gott der Jungfrau Maria durch den Erzengel Gabriel die Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus ankündigte. Durch Marias Antwort „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ wurde Maria zur Mutter Jesu, zur Mutter Gottes, und der „Heilige Geist kam über sie und die Kraft des Höchsten überschattete sie“ (vgl. Lk 1,35-38).

„In Erinnerung an die neun Monate, die der Gott und Mensch Jesus Christus im Schoß seiner Mutter Maria verbrachte, dürfen wir auch die ungeborenen Kinder und ihre Mütter niemals vergessen“, fordert Walter Ramm, Vorsitzender der Aktion Leben, auf. „Seit 35 Jahren werden in unserem Land Tag für Tag ca. 1000 ungeborene Kinder brutal getötet, ihre Mütter zutiefst seelisch und auch mitunter körperlich verletzt und so unserem Land in jedem Jahr ungefähr die Anzahl künftiger Fachkräfte geraubt, die schon heute unsere Wirtschaft so dringend benötigt. Und über all das breitet man möglichst schnell den Mantel des Vergessens.“

Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat zwar klar erkannt, daß uns diese Fachkräfte seit Jahren fehlen und daß wir bereits heute in einer kaum mehr zu behebenden demographischen Schieflage leben, weshalb unsere Renten eben nicht mehr sicher sind, trotz vollmundiger Beteuerungen aus der Politik. Gleichzeitig ist man aber zu feige, die wirkliche Ursache für diese Probleme anzugehen und zu beseitigen. Den sog. „mühsam gefundenen Kompromiß beim § 218 StGB“ will niemand mehr anfassen, heißt es aus Berlin.

„So machen sich unsere Politiker schwer schuldig. Sie tragen eine Blutschuld an den im Mutterleib getöteten Kindern und sie vergehen sich an deren Müttern und an den künftigen Generationen, den sog. „Abortion Survivors“, denjenigen, die Abtreibung z.B. dadurch überlebt haben, daß nicht sie selber, sondern ihr Bruder oder ihre Schwester getötet wurden,“ sagt Walter Ramm.
Die Aktion Leben e.V. erinnert daran, daß kein Parlament der Welt, kein Politiker, kein Alleinherrscher das Recht hat, über das Lebensrecht des Menschen abzustimmen und Gesetze zu erlassen, die das Töten in einzelnen Fällen (z.B. Abtreibung oder Sterbehilfe) ermöglichen. Wohl aber haben alle die Pflicht, Gesetze zu schaffen, die das Leben noch besser verteidigen und schützen.

Quelle: http://www.aktion-leben.de/