Day 12: Contempt for Sin
Exodus 5:5–21
Der Pharao fuhr fort: „Seht, sie sind jetzt schon ohnehin zahlreicher als die Bürger des Landes! Da wollt ihr sie noch ruhen lassen von ihrer Fronarbeit?“
Der Pharao befahl an jenem Tage den über das Volk gesetzten Antreibern und dessen Aufsehern: „Ihr sollt das Bindestroh zur Ziegelherstellung dem Volke nicht mehr zur Verfügung stellen wie bisher! Sie sollen selbst gehen und sich das Stroh sammeln! Dieselbe Anzahl von Ziegeln, die sie bisher verfertigten, sollt ihr ihnen auferlegen und nichts davon nachlassen! Sie sind faul; nur deshalb schreien sie dauernd: Wir wollen fort und unserem Gott ein Opferfest feiern! Den Leuten muß die Arbeit erschwert werden, damit sie mit ihr beschäftigt sind und nicht auf trügerische Worte hören!“
Die über das Volk gesetzten Antreiber und Aufseher gingen hinaus und sprachen zum Volke: „So befiehlt der Pharao: Ich liefere euch kein Stroh mehr. Geht ihr selbst und holt euch Stroh, wo immer ihr es findet; aber es wird euch von eurer Arbeit nichts nachgelassen.“ Da zerstreute sich das Volk über das ganze Ägypterland hin, um Halme für das Bindestroh zu sammeln. Die Antreiber drängten und sagten: „Ihr müßt tagtäglich eure pflichtmäßige Arbeit leisten wie bisher, als das Stroh da war.“
Die Aufseher der Israeliten aber, die von den Antreibern des Pharao über sie gesetzt waren, wurden geschlagen mit der Begründung: „Warum habt ihr nicht euer Maß in der Ablieferung von Ziegeln wie ehedem so auch gestern und heute erfüllt?“
Da kamen die Aufseher der Israeliten und klagten laut beim Pharao: „Warum handelst du so an deinen Knechten? Stroh wird deinen Knechten nicht mehr geliefert; Ziegel aber, so heißt es, müßt ihr abliefern. Jetzt werden deine Knechte noch geschlagen! Du versündigst dich an deinem Volke!“ Er erwiderte: „Faul seid ihr, faul; darum sagt ihr dauernd: Wir wollen hingehen und dem Herrn ein Opferfest halten! Jetzt aber geht und schafft! Stroh wird euch nicht geliefert; aber das Soll an Ziegeln müßt ihr abliefern!“
Da sahen sich die Aufseher der Israeliten in einer mißlichen Lage, da man forderte: „Ihr dürft die täglich abzuliefernde Menge an Ziegeln nicht herabsetzen!“ Sie stießen beim Weggehen vom Pharao auf Moses und Aaron, die auf sie warteten. Sie sagten zu ihnen: „Auf euch möge der Herr strafend herabsehen, und er möge richten! Denn ihr habt uns beim Pharao und seinen Knechten in einen üblen Ruf gebracht, indem ihr ihnen ein Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten.“
Reflexion
Die Israeliten beklagen sich zu Recht, wenn von ihnen erwartet wird, die gleiche Menge an Ziegeln mit weniger Stroh zu produzieren. Ihr Sklavenherr hat immer unerreichbarere Forderungen gestellt. Ihr Sklavenherr ist der Pharao und der unsere ist der Satan. Unsere Abhängigkeiten und Gewohnheiten erzeugen in uns ein unstillbares Verlangen. Aber diesen Versuchungen nachzugeben ist zutiefst unerfüllbar, wie die heutige Lesung zeigt.
Ungeachtet dessen, was uns versklavt, besteht die Versuchung darin, eine „schnelle Lösung“ zu suchen, indem wir unserem Verlangen nachgeben. Die Ironie besteht darin, dass wir umso weniger erfüllt sind, je mehr wir nachgeben. Die Versuchung schafft die Illusion, dass unser Verlangen Befriedigung findet, wenn wir beim nächsten Mal nur ein wenig mehr nachgeben. So werden wir immer tiefer in die Sklaverei getrieben, und unsere Freiheit ist immer schwerer zu erlangen. Jeder von uns kennt die Wahrheit der Worte des heiligen Paulus aus seinem Brief an die Römer nur zu gut: „Ich tue nicht, was ich will, sondern ich tue das, was ich hasse“ (Römer 7,15).
Vergessen Sie nie die Falschheit dieser dunklen Lüge, die Ihre Versuchungen ständig zu Ihnen sprechen. Behalten Sie sie als treibende Kraft, die Sie zur Freiheit führt, im Blick.
Wenn wir die heutige Schrift aus einem anderen Blickwinkel betrachten, sehen wir, dass es für die versklavte Nation noch schwieriger wird, wenn Mose und Aaron beginnen, mit Gott zusammenzuarbeiten, um das Volk Israel zu befreien. Für uns ist es oft dasselbe. In dem Moment, in dem wir anfangen, nach Freiheit zu streben, antwortet Satan, indem er unsere Ketten noch enger zieht. Seien Sie sich dieser Realität heute und in den kommenden Tagen bewusst. Seien Sie nicht beunruhigt, wenn sich die Lage verschlechtert. Bewahren Sie Ihre Hoffnung, Ihre Augen auf Christus und folgen Sie ihm mit großem Vertrauen. Die Freiheit kommt von Gott allein, und Gott wünscht eure Freiheit noch mehr als ihr.
Quelle: www.exodus90.com