Arme Seelen

 

Zutaten:

130g weiche Butter, 500g Joghurt (Magerstufe), 460g fein gewürfelter Emmentaler Käse, 1 Bund gehackter Schnittlauch, 220g fein gehackte Zwiebeln, 240g gekochter und fein gewürfelter Schinken, Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver, Paprikapulver, 3 schwäbische Seelen-Brötchen (ersatzweise Baguettebrötchen)

Zubereitung:

Weiche Butter schaumig rühren, auf Zimmertemperatur gebrachten Joghurt zugeben und nochmals rühren. Dabei ist wichtig, dass Butter und Joghurt Zimmertemperatur haben, das es sonst Klümpchen gibt.

Käse, Zwiebeln, etwas vom Schnittlauch und die Gewürze zugeben und gründlich vermischen. Seelen der Länge nach durchschneiden und die Masse darauf verteilen.

Die Seelen bei 200°C Umluft 10 min. backen. Dann mit dem restlichen Schnittlauch bestreuen.

Andechser G´röstl

Zutaten

300g Bratenfleisch, 4 Eier, 4 EL Mehl, Milch nach Bedarf, 50g Butter, 1 Zwie bel, 2 Scheiben Schwarzbrot, 3 Tropfen Tabasco, Pfeffer, Salz, Salatblätter zum Garnieren

Zubereitung

Zwiebel schälen und kleinhacken. Schwarzbrot und das Bratenfleisch würfelig schneiden.

Aus den Eiern und dem Mehl einen zähen Teig zubereiten. Soviel Milch zugeben, bis der Teig schwer vom Schneebesen tropft.

Dann mit Tabasco und Salz würzen und die Fleischwürfel unter den Teig ziehen.

In einer Pfanne die Butter erhitzen, die Brotwürfel zugeben und kurz mitbraten.

Den Teig mit den Fleischstückchen zufügen und solange braten, bis der Teigmantel goldbraun ist. Dann mit Pfeffer würzen.

Vor dem Servieren die Salatblätter auf eine vorbereitete Pfanne legen und dann das Andechser Pfannengericht darauf anrichten.

Andechser Benediktinersuppe

 

Zutaten:

1 mittlere Forelle, 2 Stück Butter (walnussgroß), 5 Scheiben Toastbrot, 1 Prise Zucker, Salz, 3 EL Sauerrahm, 1 Tasse süßer Rahm, 3 Tassen entfettete Hühnerbrühe, 2 Tassen helles Bier, 1 kleine Zwiebel (sehr fein gehackt), 1 handvoll fein gehackte Petersilie, 2 EL geriebener Parmesan

Zubereitung:

Die Forelle zerlegen,filetieren und die Filets in Würfel schneiden.

Die Zwiebel in einem Topf in der Butter glasig werden lassen. Die Fischreste einschließlich der Gräten und dem Kopf zugeben und mit dem Bier und der Hühnerbrühe 5 min. kochen lassen.

Die Weißbrotscheiben halbieren, in der Butter rösten, mit Parmesan bestreuen und beiseite legen.

Die Brühe durch ein Sieb in eine Schüssel lassen und schnell wieder in den ausgewaschenen Topf zurück geben.

Bei mittlerer Hitze die Forellenwürfel hineinlegen. Petersilie, den Rahm und den Sauerrahm zugeben und mit Salz und einer Prise Zucker abschmecken.

Die Suppe in vorgewärmten Tellern servieren und jeweils 2 Weißbrothälften auf die Suppe legen.

Apfel – Chartreuse

 

(für ca. 8 Personen)

Zutaten:

1 ½ kg Äpfel, 1 Päckchen Vanillezucker, 1kg Zucker, 100g Aprikosenkonfitüre, 200 ml Apfelsaft, 400g Toastbrot (in Scheiben), 100g Butter, 200 ml Halbrahm

Zubereitung:

Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und die Früchte würfeln. In einer großen, gut ausgebutterten Gratinform verteilen.

Vanillezucker und Zucker mischen und über die Äpfel streuen. Aprikosenkonfitüre und die Hälfte des Apfelsaftes verrühren und auf den Äpfeln verteilen.

Die Äpfel im auf 180°C vorgeheizten  Ofen auf der zweituntersten Rille backen, bis sie leicht zerfallen (nach ca. 50 min.). Von Zeit zu Zeit mit dem restlichen Apfelsaft beträufeln. Die Äpfel auskühlen lassen und anschließend pürieren. Etwas Apfelmus beiseite stellen.

Das Toastbrot dünn entrinden, dabei kleinere Scheiben halbieren und große in ca. 4 cm breite schneiden. In einer beschichteten Pfanne das Brot portionenweise in der heißen Butter hellbraun rösten. Wichtig: Nicht alle Butter auf einmal in die Pfanne geben, sondern ebenfalls portionieren.

Die Auflaufform (Durchmesser 17-18 cm) ausbuttern. Boden und Formenrand mit gerösteten Brotstreifen auslegen. Die Hälfte des Apfelpürees darauf geben und mit Brotstreifen decken. Das restliche Püree  darüber verteilen und mit Brotstreifen abschließen.

Die Chartreuse im auf 180°C vorgeheizten Ofen auf der zweituntersten Schiene ca. 50 min. backen. Ca. 10-15 min. abkühlen lassen, dann aus der Form auf eine Platte stürzen.

Die Chartreuse mit dem beiseite gestellten Apfelpüree bestreichen. Den Rahm flaumig aufschlagen und separat dazu servieren.

Pudding des Abts von Priscos

Pudding des Abts von Priscos („Toucinho do Abade de Priscos“)

 

-Rezept aus Portugal-
(für 8 Personen)

Zutaten :

12 Eigelb, 1 Tasse Wasser, 1 Ei, 400g iberischer Schinken (mit Speckrand), 500g Zucker, ½ Tasse süßer Wein, 1 Zitronenschale, 2 EL Zucker

Zubereitung:

a)  2 EL Zucker und ½ EL Wasser karamellisieren und damit eine Form auskleiden. Abkühlen lassen. Wasser, das Schinkenstück, die Zitronenschale und den Zucker in einen Topf geben, mit einem Löffel umrühren und kochen lassen, bis ein Sirup entsteht.

b) Den Topf beim Kochen zudecken und die Hitze reduzieren, damit der Schinken seinen ganzen Geschmack entfalten kann. Vom Feuer nehmen und abkühlen lassen.

c) Das Ei in einer Schüssel verquirlen. Die Eigelbe zugeben und vorsichtig verrühren. Den durchgeseihten Sirup unter ständigem Rühren zugeben. Denn den süßen Wein darüber gießen und alles gut vermischen.

d) Diese Mischung in die ausgekleidete Form geben und im Wasserbad im vorgeheizten Ofen bei schwacher Hitze ca. 40 min. garen lassen, bis die Masse fest ist.

e) Abkühlen lassen, bevor der Pudding aus der Form gestürzt wird. Im Kühlschrank aufbewahren. Der Pudding
sollte einige Zeit vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen werden.

Traditionelles Weihnachten

 

Unsere Kirche feiert verschiedene Feste, welche zum Herzen dringen. Man kann sich kaum etwas Lieblicheres denken als Pfingsten und kaum etwas Ernsteres und Heiligeres als Ostern. Das Traurige und Schwermütige der Karwoche und darauf das Feierliche des Sonntags begleiten uns durch das Leben.

Eines der schönsten Feste feiert die Kirche fast mitten im Winter, wo beinahe die längsten Nächte und kürzesten Tage sind, wo die Sonne am schiefsten gegen unsere Gefilde steht, und Schnee alle Fluren deckt, das Fest der Weihnacht.

Wie in vielen Ländern der Tag vor dem Geburtsfeste des Herrn der Christabend heißt, so heißt er bei uns der heilige Abend, der darauf folgende Tag der heilige Tag und die dazwischen liegende Nacht die Weihnacht. Die katholische Kirche begeht den Christtag als den Tag der Geburt des Heilands mit ihrer allergrößten kirchlichen Feier, in den meisten Gegenden wird schon die Mitternachtstunde als die Geburtsstunde des Herrn mit prangender Nachtfeier geheiligt, zu der die Glocken durch die stille winterliche Mitternachtluft laden, zu der die Bewohner mit Lichtern oder auf dunkeln wohlbekannten Pfaden aus schneeigen Bergen an bereiften Wäldern vorbei und durch knarrende Obstgärten zu der Kirche eilen, aus der die feierlichen Töne kommen, und die aus der Mitte des in beeiste Bäume gehüllten Dorfes mit den langen beleuchteten Fenstern emporragt.

Mit dem Kirchenfeste ist auch ein häusliches verbunden. Es hat sich fast in allen christlichen Ländern verbreitet, daß man den Kindern die Ankunft des Christkindleins – auch eines Kindes, des wunderbarsten, das je auf der Welt war – als ein heiteres glänzendes feierliches Ding zeigt, das durch das ganze Leben fortwirkt und manchmal noch spät im Alter bei trüben schwermütigen oder rührenden Erinnerungen gleichsam als Rückblick in die einstige Zeit mit den bunten schimmernden Fittichen durch den öden traurigen und ausgeleerten Nachthimmel fliegt.

Man pflegt den Kindern die Geschenke zu geben, die das heilige Christkindlein gebracht hat, um ihnen Freude zu machen. Das tut man gewöhnlich am heiligen Abende, wenn die tiefe Dämmerung eingetreten ist. Man zündet Lichter und meistens sehr viele an, die oft mit den kleinen Kerzlein auf den schönen grünen Ästen eines Tannen- oder Fichtenbäumchens schweben, das mitten in der Stube steht. Die Kinder dürfen nicht eher kommen, als bis das Zeichen gegeben wird, daß der heilige Christ zugegen gewesen ist und die Geschenke, die er mitgebracht, hinterlassen hat. Dann geht die Tür auf, die Kleinen dürfen hinein, und bei dem herrlichen schimmernden Lichterglanze sehen sie die Dinge auf dem Baume hängen oder auf dem Tische herumgebreitet, die alle Vorstellungen ihrer Einbildungskraft weit übertreffen, die sie sich nicht anzurühren getrauen, und die sie endlich, wenn sie sie bekommen haben, den ganzen Abend in ihren Ärmchen herumtragen und mit sich in das Bett nehmen.

Wenn sie dann zuweilen in ihre Träume hinein die Glockentöne der Mitternacht hören, durch welche die Großen in die Kirche zur Andacht gerufen werden, dann mag es ihnen sein, als zögen jetzt die Englein durch den Himmel, oder als kehre der heilige Christ nach Hause, welcher nunmehr bei allen Kindern gewesen ist und jedem von ihnen ein herrliches Geschenk hinterbracht hat.

Wenn dann der folgende Tag, der Christtag, kömmt, so ist er ihnen so feierlich, wenn sie frühmorgens mit ihren schönsten Kleidern angetan in der warmen Stube stehen, wenn der Vater und die Mutter sich zum Kirchgang schmücken, wenn zu Mittage ein feierliches Mahl ist, ein besseres als in jedem Tage des ganzen Jahres, und wenn nachmittags oder gegen den Abend hin Freunde und Bekannte kommen, auf den Stühlen und Bänken herumsitzen, miteinander reden und behaglich durch die Fenster in die Wintergegend hinausschauen können, wo entweder die langsamen Flocken niederfallen, oder ein trübender Nebel um die Berge steht, oder die blutrote kalte Sonne hinabsinkt. An verschiedenen Stellen der Stube, entweder auf einem Stühlchen oder auf der Bank oder auf dem Fensterbrettchen liegen die zaubrischen, nun aber schon bekannteren und vertrauteren Geschenke von gestern abend herum.

aus „Bergkristall“ von Adalbert Stifter

Altöttinger Kapuzinerkotelett

 

Zutaten:

4 Schweinekoteletts, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Butter, 1 Möhre, 1 Zwiebel, 100g durchwachsener Speck, 150g Pfifferlinge, 200ml Fleischbrühe, 150g Erbsen, 400g Kartoffeln, 3 El gehackte Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Estragon), ½ TL Kümmel, Pfeffer und Salz, Mehl zum Wenden

Zubereitung:

a)  Zwiebel schälen und klein hacken. Möhre schälen, waschen und kleinwürfelig schneiden. Den Speck ebenfalls kleinwürfelig schneiden. Pfifferlinge putzen, waschen (falls es notwendig ist), dann in grobe Stücke schneiden. Knoblauchzehe schälen und pressen.

b) Koteletts behutsam klopfen, Ränder einschneiden. Mit Knoblauch, Pfeffer und Salz würzen, anschließend in Mehl wenden.

c) In einer Pfanne die Butter erhitzen, die Koteletts darin beidseitig goldbraun braten, herausheben und warm stellen.

d) Im Bratenrückstand die Zwiebel und die Speckwürfel anrösten. Möhren und Pfifferlin- ge beifügen und mit Fleischbrühe aufgießen, dann mit Kümmel, Pfeffer und Salz würzen. Die Koteletts wieder in die Pfanne legen.

e) Kartoffeln schälen, waschen und in Scheiben schneiden. Kartoffelscheiben zu den Ko- teletts geben und alles zugedeckt in 45 min. weich dünsten. 10 min. vor dem Ende der Garzeit die Erbsen gesondert weich kochen, dann in die Pfanne einrühren.

f) Vor dem Servieren die Koteletts mit den Kräutern bestreuen.